Demonstration für Frieden und Abrüstung
Datum: 2018/10/03 – Themenbereiche: Frieden, Krieg, Militär, Waffen | Politik
Unter dem Motto Krieg beginnt in Niederrhein nahmen rund 250-300 Pazifisten an der alljährlichen Kalkar-Demo[1, 2] teil. Nach der Auftaktkundgebung vor der Von-Seydlitz-Kaserne[3] (der lokalen Kommandozentrale der Nordamerikanischen Atom Terror Organisation) zogen die Friedensaktivisten zur Abschlußkundgebung in die Innenstadt von Kalkar[4, 5, 6].
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 1/20)
Der Zug der Friedensdemonstranten
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 2/20)
Der Secu passte auf, dass nichts passierte. :-)
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Audio 1/3)
Die Ansprachen zur Auftaktkundgebung von Joachim Schramm (Landesgeschäftsführer DFG-VK NRW[7]) und Thomas Keuer (ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, Bezirksgeschäftsführer Duisburg/Niederrhein[8, 9])
(Audio 1/3) [MP3]
Joachim Schramm sprach über folgende Themen:
- Er wies darauf hin, dass die von der NATO geforderten[10] 2% des Bruttoinlandsprodukts[11, 12, 13] die Folgen für die Menschen in den bekriegten Ländern – die, die Auslandseinsätze der Bundeswehr[14] jetzt schon millionenfach mit dem Leben bezahlen[15], nur damit deutsche Interessen vertreten werden[16] – noch verschlimmern werden.
- Er erinnerte an die letztjährige Kranzniederlegung zum Gedenken der auf der Flucht ums Leben gekommenen Flüchtlinge und wies auf den kurz zuvor in der JVA Kleve[17, 18] gestorbenen, unschuldig inhaftierten Flüchtling Amad A.[19, 20, 21]
- Vorstellung von Thomas Keuer
Thomas Keuer sprach über folgende Themen:
- Er erinnerte daran, dass in den 2 plus 4 Verhandlungen[22, 23] geregelt wurde, dass es einen Friedensvertrag[24] geben soll und lobte die Friedensaktivitäten der Demonstrationsteilnehmer.
- Er erwähnte einige bekannte Unterzeichner des Appells Abrüsten statt aufrüsten[25] und erinnerte daran, wer üblicherweise die Aufrüstung bezahlen muss. Er forderte statt dessen eine Umverteilung des Reichtums in Form einer Vermögenssteuer.[26, 27]
- Er kritisierte die geforderten Mehrausgaben für Rüstung statt für soziale und ökologische Belange.
- Er stellte lobend die amerikanischen Schüler-Protestmärsche gegen Waffengewalt March for Our Lives[28, 29, 30, 31] dar.
- Er kritisierte die von den Amerikanern in Deutschland stationierten Nuklearwaffen.[32, 33]
- Er wies auf die Konflikte in Syrien[34, 35, 36, 37] und Türkei[38, 39] hin sowie auf inszenierte Fälle wie den Fall Skripal.[40, 41, 42, 43]
- Er verwies auf die in den letzten Jahren getätigten Äußerungen von Staatspräsident[44] Wladimir Putin[45, 46, 47, 48, 49], die Rüstungsausgaben von Russland um 40% senken zu wollen[50, 51] und appellierte an die Bundesregierung[52, 53, 54, 55, 56, 57, 58], sich daran zu orientieren. (Salopp gesagt bedeutete dies: Putin drohte mit Abrüstung!)
- Er forderte daher eine öffentliche Aufklärung und Meinungsbildung, die auf Frieden statt auf Krieg hin ausgerichtet ist. Er rief zu dezentralen Demonstrationen und Kundgebungen gegen die geplanten Erhöhungen der Rüstungsausgaben[59, 60, 61] auf.
Joachim Schramm ergänzte abschließend:
- Er wies auf die Banderolen-Aktion hin und erinnerte daran, dass Planung und Koordination des Kriegs von deutschem Boden (nicht nur von Kalkar aus) herrührt.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 3/20)
PACE
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 4/20)
Der Zug der Demonstranten setze sich in Marsch.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 5/20)
Rhythms of Resistance (RoR)[62, 63] Düsseldorf[64] gaben alles.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 6/20)
Banner des Friedensforum Duisburg[65]: Abrüstung statt Sozialkahlschlag!
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 7/20)
Die friedliebenden Menschen ließen den Krankenwagen selbstverständlich passieren!
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 8/20)
Blick über den gesamten Protestzug
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 9/20)
Banner des Friedensforum Düsseldorf[66]
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 10/20)
Für Frieden und Toleranz! ;-)
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 11/20)
pax christi[67, 68, 69, 70, 71]
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 12/20)
Die Friedensaktivisten zogen in Altkalkar[72] ein.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 13/20)
Guy Fawkes[73] begrüßte die Friedensdemonstranten
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 14/20)
Eine Visualisierung der NATO[74]-Stützpunkte des friedenspolitischen Künstlers Wilfried Porwol.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 15/20)
Denn es stand die eigentlich leicht zu beantwortende Frage[75] im Raum: TO BE OR NATO BE
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 16/20)
Rhythms of Resistance trommelten die Demonstrationsteilnehmer in Stimmung.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Audio 2/3)
Die Ansprache zur Abschlußkundgebung von Joachim Schramm (Auszug) (Audio 2/3) [MP3]
Joachim Schramm sprach über folgende Themen:
- Er prangerte die Militärstützpunkte in der Tourismusregion Niederrhein/Kalkar[76, 77] an.
- Er erwähnte das Kriegerdenkmal[78], welches neben der Kriegsverherrlichung[79] zudem mit einem Spruch versehen ist, der in ähnlichem Wortlaut in Hitlers'[80, 81, 82, 83, 84, 85] Mein Kampf[86, 87, 88] auftaucht. Er erinnert daran, dass der Historiker Hans Hesse die Stadt Kalkar darüber informiert und aufgefordert hatte, dieses Mahnmal der Schande diesen Schandfleck abzureißen.[89] Er fragte, ob damit eine Subbotschaft der Stadt Kalkar und der dort stationierten Bundeswehr[90] verbunden sei.
- Er schloß mit der Forderung, das Denkmal zum Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs[91, 92, 93, 94, 95, 96, 97] im folgenden Jahr abzureißen.
Aktualisierung: Im Sommer 2019 kam das Denkmal zu besonderen Ehren und verursachte große Aufregung. Der friedenspolitische Künstler Wilfried Porwol gestaltete das Kriegsdenkmal um in ein Friedensmahnmal.[98, 99] Als Motivation zu seiner Aktion gab er der Presse gegenüber an: Porwol findet die "Glorifizierung soldatischen Heldentums" in Kalkar sehr bedenklich. Aber dies entspräche auch der Bedeutung Kalkars als höchstranger Militärstandort, der zur Zeit für 150 Millionen Euro weiter ausgebaut werde[100], so Porwol. "In der hiesigen Luftwaffenkomandozentrale von NATO und Bundeswehr werden high-tech Kriegseinsätze u.a. mit modernisierten Atomwaffen geleitet und trainiert, so auch die Luftoperationen über dem Baltikum und der Ostgrenze der NATO.[101, 102] Damit werden wir hier an unserem Niederrhein auch zum Zielgebiet russischer Atomwaffen."
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Audio 3/3)
Die Ansprache zur Abschlußkundgebung von MdB[103] Kathrin Vogler[104, 105, 106, 107, 108] (Audio 3/3) [MP3]
Kathrin Vogler sprach über folgende Themen:
- Sie kritisierte die systematische Aushöhlung der friedenspolitischen Regeln[109] des Grundgesetzes[110, 111, 112, 113, 114] Das legte sie dar anhand der ersten Auslandseinsätze der Bundeswehr in Kambodscha und Somalia bis hin zu aktuellen Einsätzen.
- Sie nannte ihre Hoffnung, dass sich zukünftig nicht nur ihre Fraktion gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr aussprechen und dafür einsetzen Konflikte zivil und gewaltfrei[115, 116, 117, 118, 119, 120, 121, 122] zu lösen.
- Sie erinnerte daran, dass Deutschland im nächsten Jahr (zum 4. Mal als nichtständiges Mitglied) in den UN-Sicherheitsrat[123, 124, 125, 126] einzieht[127, 128] (und neben den prinzipiell lobenswerten vorgenommenen Themen Konfliktverhütung, Klima und Sicherheit, sexuelle Gewalt gegen Frauen) die gute Gelegenheit nutzen könnte, die zivilen Instrumente der Krisenprävention zu stärken und auf diplomatische[129, 130, 131] Lösungen zu setzen.
- Sie wies auf das geplante NATO-Großmanöver Trident Juncture 2018[132, 133, 134, 135] in Norwegen hin und welche Bedeutung dies bzgl. der angespannten Lage mit Russland hat.
- Kathrin Vogler erinnerte daran, wie Michael Gorbatschow[136] den Weg frei machte[137, 138, 139] zur Deutschen Wiedervereinigung.[140] Sie prangerte die NATO-Osterweiterung[141] (die hierzulande oft falsch dargestellt wird[142, 143]) an und erwähnte die deutlich unterschiedlichen Rüstungsausgaben[144, 145] der Länder. Sie kritisierte die dauernden NATO-Manöver im Baltikum.
- Sie prangerte die NATO als Kriegsbündnis an, erläuterte den Zusammenhang mit der Von-Seydlitz-Kaserne und warum es wichtig ist, sich dagegen zu wehren.
- Sie forderte die Auflösung der NATO und Friedensverhandlungen mit Russland.
- Sie kritisierte die gesteigerten deutschen Rüstungsausgaben[146] und attestierte dem Gerede um den schlechten Zustand der Bundeswehr[147] den eigentlichen Sinn, den Militarismus[148] in den Köpfen der Gesellschaft verankern zu können.
- Sie berichtete von europäischen Plänen[149] für autonome Waffensysteme[150] und kritiserte die Automatisierung des Tötens als moralische und politische Bankrotterklärung und plädierte für ein internationales Verbot.[151, 152, 153, 154, 155, 156, 157]
- Sie berichtete vom Aktionsplan zur militärischen Mobilität[158] und dessen völlig selbstloser Hilfe für die kaputten Autobahnen sowie der 10.5 Mrd Euro schweren Friedensfazilität.[159] In dem Kontext erwähnte sie auch die Opfer der Grenzschutzagentur Frontex.[160, 161, 162]
- Kathrin Vogler prangerte die vier Mechanismen gegen die Länder, aus denen ein Großteil der Flüchtlinge kommen an: 1. Überschwemmung afrikanischer Märkte mit subventionierten europäischen Billig-Agrarprodukten[163] (dazu gibt es allerdings zweifelnde Stimmen[164]); 2. der westliche Lebensstil ruiniert durch den Klimawandel die afrikanische Landwirtschaft[165, 166]; 3. unsere Waffenexporte befeuern die Ressourcenkriege[167]; 4. gebilligtes sterben lassen von Flüchtlingen
- Sie monierte die gleichzeitig betriebene Kritik und Zusammenarbeit mit der libyschen Flüchtlingsabwehr.[168]
- Im Kontext der anstehenden Europawahl[169, 170] warb sie für eine demokratische und friedliche Europäische Union.
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 17/20)
Am Stand der Sozialistische Jugend Deutschlands 'Die Falken'[171, 172]
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 18/20)
Der Friedenspanzer[173] :-)
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 19/20)
Banner der Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen e.V. (DFG-VK)[174, 175, 176]: Soldaten sind Mörder! (denn: Tucholsky hatte Recht!)[177]
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Demonstration für Frieden und Abrüstung (Foto 20/20)
Friedenslieder von Joel Handley[178, 179]