2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg
Datum: 2021/06/05 – Themenbereiche: Politik | Verkehr und Verkehrspolitik
Da die wirtschaftsnahe Stadtverwaltung in Düsseldorf[1] auch nach der 1. Fahrrad-Demo am Trippelsberg[2, 3] – trotz eindeutiger Rechtslage[4] – weiterhin durch verwaltungstechnische Prokrastination[5, 6] glänzt[7] und sich nicht willens oder dazu fähig zeigt, dem eigenen vom neuen Oberbürgermeister[8, 9, 10] Dr. Stephan Keller[11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18] mit großem Tamtam getätigten Versprechen, die Stadt Düsseldorf zur führenden Fahrradstadt Deutschlands zu machen[19, 20, 21, 22] im Stadtteil Holthausen[23] nach zu kommen, riefen das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf[24, 25], die Bürgerinitiative Hafenalarm[26] und weitere Partnerorganisationen zur erneuten Fahrrad-Demo am Trippelsberg auf[27], um den Weiterbau der genehmigten Protected Bike Lane[28, 29] zu erwirken.[30]
Übrigens: Es gibt ein kurzes Video von der Demonstration.[31]
Kommentare:
- 2021/08/04: Mal wieder aussagekräftige Fotos in Verbindung mit humorvoll-würzigen Kommentaren und ausführlichen Quellennachweisen, da könnte sich mancher Buch- und Zeitungsartikelautor ein Beispiel dran nehmen! (Norbert Müsch)
- 2021/08/03: Lieber Bodo, fein gemacht, sehr ausführliche Dokumentationen zu den beiden Fahrrad-Demos; muss wohl viel Arbeit gewesen sein. (Detlev Wöske, Bündnis Moblilitätswende Düsseldorf)
- 2021/08/03: Lieber Bodo, danke dir. Eine sehr schöne Galerie ist das geworden, mir gefällt deine Art, in Bildern Geschichten zu erzählen. (Birgit Götz, Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Bürgerinitiative Hafenalarm)
- 2021/08/03: Großartig! Vielen Dank für Deine Fleißarbeit und die wirklich tollen aussagekräftigen Fotos! (Anja Vorspel[32, 33, 34, 35], Linke Umweltaktivistin)
- 2021/08/02: Herzlichen Dank, lieber Bodo! Großartige Dokumentationsarbeit mal wieder. (Sigrid Lehmann, Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA)[36])
Hier könnte dein gemailter Kommentar stehen.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 1/33)
Genau hierum ging es an diesem Tag: den geschützten Radweg am Trippelsberg sofort weiter zu bauen, ...
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 2/33)
... dafür demonstrierten mehr als 130 Personen!
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 3/33)
Großer Andrang beim Startpunkt vor dem Gebäude der IHK Düsseldorf[37, 38, 39, 40, 41, 42, 43], die maßgeblich beteiligt war an der Verzögerung des Weiterbaus des Radweges.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 4/33)
Von dort ging es auf die Räder, ...
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 5/33)
... über die Heinrich-Heine-Allee[44], ...
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 1/6)
... mit lautstarkem Klingelkonzert, ... (Audio 1/6) [MP3]
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 6/33)
... vorbei am Burgplatz[45] ...
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 7/33)
... zur Zwischenkundgebung am Marktplatz.[46]
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 8/33)
Anja Vorspel[32, 33, 34, 35] (Linke Umweltaktivistin) vor dem Rathaus[47, 48]
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 2/6)
Die Ansprache von Anja Vorspel (Audio 2/6) [MP3]
Anja Vorspel sprach zu folgenden Themen:
- Sie äußerte ihre Hoffnung, dass der Oberbürgermeister Stephan Keller erscheint und sich einem Gespräch stellt.
- Sie stellte sich kurz vor und berichtete von Meinungsverschiedenheiten bzgl. der Fahrradplanung bei der letzten Ratssitzung im Verkehrsausschuss.[36] Allerdings sind Änderungsanträge zu Planungsfehlern angenommen worden. Zudem steht bei der nächsten Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) endlich das Thema Trippelsberg auf dem Programm.
- Sie berichtete von aktuellen Plänen des Umweltamtes[49] zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2035. (Aktualisierung: Diese sehr konsequenten Pläne wurden nach der Demonstration von der Stadtverwaltung aus Gründen des vorgeblichen Überarbeitungsbedarfs wieder zurückgezogen.[50] Weiterhin im Angebot der Stadt sind die rund 2 Jahre alten unverbindlichen Klimaschutz-Sprechblasen.[51, 52])
- Anja Vorspel berichtete, dass rund um den aktuellen Weltfahrradtag[53, 54, 55, 56, 57] deutschlandweit mehr als 75 Aktionen statt finden und nannte einige Beispiele. (Aktualisierung: Einen Rückblick auf die Aktionstage im Juni 2021 rund um den Weltfahrradtag findet ihr hier.[58]) Sie drängte auf eine Anpassung des Bundesverkehrswegeplans 2030[59, 60, 61] hin, da wir im Kontext der angestrebten Klimaziele keine neuen Straßen mehr brauchen.
- Abschließend bewarb sie die vom ADFC Düsseldorf e.V.[62] unterstützte Spendensammlung der Internationalen Fahrrad-Hilfsorganisation World Bicycle Relief[63, 64, 65, 66, 67, 68, 69] zur Finanzierung von Fahrrädern für Menschen in den ärmeren ländlichen Gebieten der Welt.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 9/33)
Tobias Kühbacher[70] (SPD Düsseldorf) sprach vor dem Rathaus
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 3/6)
Die Ansprache von Tobias Kühbacher (Audio 3/6) [MP3]
Tobias Kühbacher sprach zu folgenden Themen:
- Er stellte sich und seine Aufgaben kurz vor und äußerte sein Unverständnis darüber, dass Betriebe Parkplätze im öffentlichen Raum benötigen.
- Er schilderte seine Beteiligung in der Fachgruppe Radverkehr, die den Ausbau des Radwegehauptnetzes voran bringen will. Ihm sei daher ein sicherer Schulweg am Trippelsberg wichtiger als ein Parkplatz.
- Er zeigte sich irritiert über genau jene Wirtschaftsförderung, die zulasten des eigentlich zu unterstützenden Radverkehrs geht.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 10/33)
Jan-Philipp Holthoff[71] (ADFC Düsseldorf e.V.) freute sich über den sich verziehenden Regen
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 4/6)
Die Ansprache von Jan-Philipp Holthoff (Audio 4/6) [MP3]
Jan-Philipp Holthoff sprach zu folgenden Themen:
- Er dankte all den Initiativen und Menschen, die sich um die Verkehrswende[72] bemühen.
- Er äußerte sein Bedauern über den offensichtlich im Stau steckenden OB Stehan Keller, der sich nicht den Fragen der Fahrradaktivisten stellen wollte. Er kündigte an, dass der Kampf um die Verkehrswende weiter geht.
- Er nannte exemplarisch, wie in Venlo die Parkplatzprobleme sicherer und fahrradfreundlicher gelöst sind, da dort LKWs grundsätzlich auf dem Firmengelände parken und selbst die Industriegebiete mit Fahrradwegen ausgestattet sind.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 11/33)
Detlev Wöske (vom Bündnis Moblilitätswende Düsseldorf) sandte ein besonderes Dankeschön an Stephan Keller für seine kreative Fahrradpolitik
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 5/6)
Detlev Wöske sandte ein ganz besonderes Dankeschön an OB Stephan Keller (Audio 5/6) [MP3]
Detlev Wöske sprach zu folgenden Themen:
- Er sprach über die schriftliche Einladung an Oberbürgermeister Stephan Keller und dessen Nicht-Reaktion!
- Er erwähnte dessen Wirtschaftsfreundlichkeit und dass dieser intern gegen die Verkehrswende arbeite. Dies gelte ebenso für die Vorsitzende des Verkehrsmanagements Cornelia Zuschke.[73]
- Es ergab sich eine spontane, gesungene Dankeshymne an OB Stephan Keller für seine hervorragende Radverkehrspolitik.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 12/33)
Die Fahrrad-Demonstranten vor dem Rathaus Düsseldorf
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 13/33)
Nachdem für World Bicycle Relief gesammelt wurde ...
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 14/33)
... ging es wieder auf die Räder.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 15/33)
Der Aufbau eines nachhaltigen[74, 75, 76] Verkehrssystems[77, 78, 79, 80, 81, 82, 83] ist eine große Baustelle, ...
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 16/33)
... welches eine unbedingte Anschubhilfe benötigt.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 17/33)
Es ist daher höchste Zeit, die Dinge anzugehen (bevor uns das Flickwerk auseinander fällt!)
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 18/33)
Der Austausch der Umweltspuren[84, 85, 86, 87] gegen die Tempo-30-Zone[88] hat bisher nur zur Verlangsamung des Straßenverkehrs geführt (was sicherheitstechnisch zu begrüßen ist, falls dessen Einhaltung überhaupt jemand kontrolliert und Verstöße dagegen sanktioniert[89, 90]), nicht aber zur Verringerung des motorisierten Straßenverkehrs (was klimaschutztechnisch[91, 92, 93] völlig inakzeptabel ist!)
Kommentar: Verfolgt man die Presseberichterstattung[94, 95, 96] zeigt sich, dass OB Keller die Abgas-Betrugs-Dreckschleudern[97, 98] zwar steuern, aber nicht reglementieren will. Sieht so nachhaltige Verkehrspolitik und die Förderung des Radverkehrs aus, Herr Keller?
Interessant dürfte zudem die Frage sein, wie diese smarten Ampeln (Wie viel Strom verbrauchen die eigentlich und wie wird dieser produziert?) auf Radfahrer und Fußgänger reagieren. Sollten diese sich als hinderlich erweisen, weil sie sich ausschließlich an den Belangen der Autofahrer orientieren, wird dies der Motivation auf's Fahrrad umzusatteln, wenig dienlich sein!
Zudem dürfte es interessant sein, von OB Stephan Keller eine persönliche Einschätzung zu erfahren, warum die in Düsseldorf so verhassten Umweltspuren in der ebenfalls chronisch verstopften Nachbarstadt Köln auf so positive Resonanz stossen, dass dort das Konzept sogar noch ausgeweitet werden soll.[99, 100, 101, 102, 103, 104] Es ist sehr zu vermuten, dass der Grund nicht karnevalistischer Natur ist!
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 19/33)
So soll es sein: Unbeschra(e)nkter Radverkehr
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 20/33)
Vorbei an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf[105, 106, 107, 108, 109, 110, 111, 112] – denn über die Verkehrswende gibt es noch viel zu erforschen![113, 114]
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 21/33)
Nicht miteinander konkurrierende Verkehrsmittel
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 22/33)
Lokalpolitisch immer mittendrin statt nur dabei:
Die rasende[115, 116, 117, 118] radelnde Reporterin[119, 120, 121, 122, 123]
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 23/33)
Die Zwei-Wege-Demonstration :-)
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 24/33)
Ankunft am Zielort zur Abschlusskundgebung
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 25/33)
Absatteln bei der Hille & Müller GmbH[124]
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 26/33)
Schnell wurde das Demo-Gedöns ausgepackt und aufgebaut
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 27/33)
Georg Huff (Sprecher der Bürgerinitiative Hafenalarm)
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 28/33)
Volker Götz (Aktivist der Bürgerinitiative Hafenalarm) zur Rolle der ansässigen Unternehmen
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 29/33)
OVA-Mitglied Sigrid Lehmann[125] beendete die Demonstration
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Audio 6/6)
Die Abschlusskundgebung (Audio 6/6) [MP3]
Bei der Abschlusskundgebung sprachen Georg Huff, Volker Götz, Detlev Wöske und Sigrid Lehmann über folgende Themen:
- Georg Huff rekapitulierte die Geschichte der Bürgerinitiative Hafenalarm und wie es zum Engagement am Trippelsberg gekommen ist bis hin zum Beschluss des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, hier eine Protected Bike Lane bauen zu wollen.
- Er sprach über die Klage eines ansässigen Unternehmens gegen den sich im Bau befindlichen Radweg.
- Er schilderte die für alle inakzeptable Parksituation der LKWs, forderte den umgehenden Weiterbau des Radweges und bat um Unterstützung durch die Anwesenden.
- Volker Götz sprach über die Rolle der Firmenkooperation Tata Steel International (Germany) GmbH[126, 127] und Hille & Müller GmbH. Diese Firma hatte Klage beim Verwaltungsgericht gegen den Bau der Protected Bike Lane schon im Dezember 2020 eingereicht. Gleichzeitig hatte sie per Eilantrag einen gerichtlichen Baustopp verlangt. Diesen Eilantrag lehnte das Verwaltungsgericht ab. Dennoch hat die Stadtverwaltung schon im Dezember den Weiterbau des Radwegs eingestellt[128] und entsprach damit der Sorge des IHK-Chefs Gregor Berghausen[129] wegen der Gefährdung eines vitalen Industriegebiets. Das Hauptverfahren in der Sache könne Jahre dauern! Alternativ könne es zu irgend einem Deal kommen, während der Fahrradverkehr in der Stadt zunehme.[130]
- Er wies auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs gegen Deutschland wegen zu hoher Luftschadstoffe[131, 132, 133] hin, welches allerdings keine Strafe vorsieht. (Ergänzung: Wie es heißt, sind neue Auflagen nicht ausgeschlossen!) Er beklagte die Überforderung und Starre des Staates.
- Er wies auf die nächste Sitzung des OVA am 11. Juni 2021 hin, bei der über den Weiterbau der Protected Bike Lane abgestimmt wird. (Aktualisierung: Das unbefriedigende Ergebnis dieser Abstimmung sieht keinen konkret terminierten Weiterbau vor.) Daher sei der Protest auf der Straße weiterhin nötig.
- Detlev Wöske wies auf die live im Internet übertragene Abstimmung bei der OVA-Sitzung am 11. Juni hin.
- Er richtete Grüße des terminlich verhinderten OVA-Mitglieds Martin Volkenrath[134, 135, 136] aus.
- Er äußerte seine Erwartungen und Hoffnungen bzgl. der Positionierung der politischen Akteure in dieser Abstimmung, insbesondere die von Ratsherr Lukas Mielczarek[137, 138, 139, 140] (Sprecher von Fridays for Future Düsseldorf[141, 142, 143]). Da er den Düsseldorfer Grünen misstraue[144, 145], bat er um Mithilfe und Vorschläge für weitere Aktionen.
- Abschließend erzählte er von eigenen Erlebnissen als Fahrradfahrer und der politischen Blockade städtischer Tempo-30-Zonen, u.a. durch Verkehrsminister Andreas Scheuer.[146, 147, 148, 149]
- Sigrid Lehmann schloss die Veranstaltung mit einem Dank an die Teilnehmer, die Spender für die Fahrrad-Hilfsorganisation World Bicycle Relief und die tatkräftig unterstützende Polizei.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 30/33)
Der ADFC e.V.[150, 151, 152, 153, 154, 155] verdeutlichte mit seiner Kampagne #MehrPlatzFürsRad[156, 157, 158, 159, 160] seine Forderung nach mehr Fahrradfreundlichkeit.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 31/33)
Manche Zuhörer gingen es entspannt an.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 32/33)
Auf jeden Fall hörten alle Demonstranten konzentriert den Reden zu.
∞
2. Fahrrad-Demo am Trippelsberg (Foto 33/33)
Am Ende gab's großen Applaus