Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten!
Datum: 2022/11/12 – Themenbereiche: Energie und Energiewende | Nahrung und Umwelt | Politik | Tiere und Umwelt
Die Initiative Alle Dörfer BLEIBEN![1, 2, 3, 4, 5, 6] sowie ein breites Bündnis bekannter Umwelt- und Klimaschutz-Initiativen riefen zu einer Großdemonstration auf[7], gegen den Entschluss der NRW-Landesregierung, das Dorf Lützerath[8, 9, 10] zur Braunkohlegewinnung durch RWE[11] abbaggern zu lassen.[12, 13] Im Schatten der gerade laufenden (und am Ende unbefriedigenden[14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21]) UN-Klimakonferenz in Ägypten[22, 23, 24, 25, 26] (die zudem so stark wie noch nie, von fossilen Lobbyisten besucht wurde[27, 28, 29]), hat eine solche Entscheidung (der gleich mehrere Studien widersprechen[30, 31]) ein G'schmäckle und stellt am Ende einen (für die SteuerzahlerInnen teuren) Abgesang an die (deutschen) Klimaziele[32, 33] dar.
Es ist prinzipiell legal, dass Abgeordnete sich – nur ihrem Gewissen verpflichtend[34, 35, 36] (soweit sie denn eines haben) – selbst entscheiden können, mit wem sie sich aus der Privatwirtschaft treffen und Absprachen halten wollen. Dass hier aber weder beratend Nichtregierungsorganisationen[37, 38] aus dem Umwelt- und Klimaschutz-Bereich[39] angehört, noch die vorliegenden unabhängigen Studien mit anderslautenden Ergebnissen[40, 41, 42, 43] in die Entscheidungsfindung integriert wurden, erhöht nicht gerade das Vertrauen in den sog. Volksvertreter.[44] Zudem hatte der Bundestag sich zuvor eindeutig für den Erhalt von Lützerath positioniert[45, 46, 47, 48] und auf zahlreiche bestehende juristische Stolperfallen hingewiesen[49], die eine spätere juristische Bewertung der geplanten Räumung von Lützerath (so wie diejenige[50, 51] des Hambacher Waldes[52, 53, 54, 55, 56] 2018) sowie die anschließende geplante Zerstörung des Ortes als illegal, möglich erscheinen lassen.[57, 58] Zahlreiche Initiativen und (prominente) Einzelpersonen fordern daher ein Räumungsmoratorium sowie die Neuaufnahme von Verhandlungen[59] und ein Aussetzen der geplanten Zerstörung des Ortes.
Abschlusskundgebung
Der zweite Teil des Bühnenprogramms
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 37/56)
Dirk Jansen (Geschäftsleiter BUND NRW e.V.[60, 61, 62, 63])
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Audio 4/6)
Dirk Jansen über die Verteidigung der 1,5°C-Grenze (Audio 4/6) [MP3]
Dirk Jansen sprach zu folgenden Themen:
- Voller Freude verkündete er das deutliche Signal an die Regierenden und an die UN-Klimakonferenz in Ägypten, dass auf dieser Demonstration 2200 TeilnehmerInnen anwesend sind.
- Er anerkannte die geretteten Dörfer und Höfe.[64] Dennoch kritisierte er die Abkehr vom 1,5°C-Grad-Pfad, dessen Einhaltung von den Grünen während der Oppositionsphase versprochen wurde.[65]
- Er erinnerte daran, dass nicht der Zeitpunkt des Kohleausstiegs, sondern die Menge der (im Boden verbleibenden) Kohle für das Erreichen der Klimaziele relevant ist – weshalb Lützerath als symbolische Grenze so wichtig ist. Die geplant zusätzlich abgebaute Kohle torpediert dieses Klimaziel.
- Er betonte, dass auch der Ukraine-Krieg kein Argument ist, Lützerath abzubaggern[66], weil im Tagebaufeld mehr Kohle liegt, als klimaschutzverträglich akzeptabel ist.
- Dirk Jansen kritisierte, dass trotz fehlender bergbaulicher oder energiepolitischer[67, 68, 69] Notwendigkeit der Konzern RWE das Geschehen dominiere. Er forderte ein Ende dieser Politik der Verwüstung.
- Er kritisierte das intransparente Entscheidungsverfahren, Lützerath zu opfern. Der wahrscheinlich wirkliche Grund zur Abbaggerung des Ortes, ergibt sich wohl aus einem Memo von RWE selbst.[70, 71]
- Dieser vorauseilende politische Gehorsam produziere Konflikte. Vor dem Hintergrund vieler offener Fragen dürfe die Räumung nicht angeordnet werden, weil dies dann jahrelange juristische Konflikte nach sich ziehen würde.
- Er kündigte die Unterstützung der Regierung hin zu den Erneuerbaren Energien[72, 73, 74, 75, 76] an, aber auch den Widerstand gegen die Fortführung ihrer klimaschutzfeindlichen Energiepolitik.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 38/56)
Bei dieser Energiepolitik könnte man nur noch weinen. Oder man versteckt die Trauer in Reimen:
Wir brauchen keine braune Kohle und erst recht kein RWE!
Die Politik, die völlig hohle der Grünen[77, 78, 79] tut uns nur noch weh!
Äy, Grüne, wer macht denn sowas mit?
Macht einfach nur so weiter, und ihr kriegt nen Tritt!
Macht ihr so kriechend weiter, dann seid ihr uns quitt!
P.S: Trotz aller Wut: Distanz zu allen Sabberknechten!
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 39/56)
Warum es wichtig ist, die lokalen, hochwertigsten Böden in der Region[80, 81] zu erhalten.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 40/56)
Eine solch schwere Kost muss man erst mal verdaut kriegen: Ich schäme mich für meine Partei
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 41/56)
Der Moderator und Anti-Kohle-Aktivist David Dresen
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Audio 5/6)
David Dresen bedankte sich bei den das Bündnis unterstützenden Initiativen und kündigte den spontanen Auftritt einer Brass-Band an. (Audio 5/6) [MP3]
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 42/56)
Die Brassband Die Ahörner (als Teil des Rundfunk-Tanzorchester Ehrenfeld[82, 83, 84, 85, 86, 87]) sorgten mit ihrem spontanen Auftritt, trotz des unschönen Themas der Demonstration, für gute Laune, ...
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 43/56)
... die quasi in Spuckweite zum Kohlebagger[88, 89], bis in die Beine vordrang.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 44/56)
Dieses kleine bisschen Lebensglück, angesiedelt vor einer ziemlich surrealen Kulisse, musste natürlich dokumentarisch für die Nachwelt festgehalten werden (zumal hier ja – wider alle Vernunft – bald alles kurz und klein gehackt werden soll).
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 45/56)
Protestieren darf, kann und soll auch Spaß machen.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 46/56)
Aber es gab auch einige ziemlich spaßbefreite Demonstrations-TeilnehmerInnen.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 47/56)
Jenseitige Klänge von Daikan[90, 91, 92] ...
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 48/56)
... mit ihren beiden Musikern.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 49/56)
Auch diese sehr sphärische Musik ging bei Einigen bis in die Beine.
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 50/56)
Aber zurück zum Thema: RWE, jetzt ist Schluss!.[93, 94, 95, 96, 97, 98, 99] ENTEIGNEN STATT KRISE – RWE&CO ENTEIGNEN.[100, 101, 102, 103, 104, 105, 106] LÜTZERATH LEBT.[107, 108, 109, 110, 111]
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 51/56)
Die künstlerisch zwar ansprechende, aber dystopisch verstörende visuelle Prognose dessen, was uns droht, wenn das mit der klimazerstörenden Braunkohle[112, 113, 114, 115, 116, 117, 118] hier so weiter geht.
Kommentar: Und für die unrettbar neoliberal[119, 120] Indoktrinierten[121]/Verblendeten zum x-ten Mal der Hinweis, dass sich Klima- und Umweltzerstörung auch nicht wirtschaftlich lohnt!
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 52/56)
Marina (Alle Dörfer BLEIBEN) und Davia (LÜTZERATH LEBT)
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 53/56)
Marten Reiß[122, 123, 124, 125]
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Audio 6/6)
Marina, Davia und Marten über neokoloniale Strukturen und das Gegenmodell Lützerath (Audio 6/6) [MP3]
Marina und Davia sprachen zu folgenden Themen:
- Sie zogen ein Resumee der letzten Jahre des Kohlewiderstandes, der die Aufmerksamkeit endlich in die Politik getragen und letztendlich die 5 Dörfer gerettet hat.
- Ausgehend von der Flutkatastrophe in Pakistan[126, 127, 128, 129, 130, 131, 132, 133] zogen sie die Verbindung zur inzwischen real existierenden Klimakrise[134, 135, 136], die vor allem von den großen neokolonialistischen Unternehmen befeuert wird[137, 138, 139, 140, 141], die ihr Wirtschaften auf Ungerechtigkeit, Ausbeutung und Naturzerstörung aufbauen.
- Sie berichteten vom aufgebauten Gegenmodell in Lützerath, welches diese Logik durchbricht und warben für ihren Kampf gegen dieses toxische System.[142] Sie forderten die Politik auf, diese bittere Tatsache endlich ernst zu nehmen.
- Marten Reiß sprach über seinen baldigen Besuch[143] bei der Spielshow Wetten, dass...?[144, 145, 146]
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 54/56)
Abschließend beendete Versammlungsleiter Dirk Jansen offiziell die Veranstaltung.
Epilog
Ein prosaischer Ausblick auf das, was da kommen mag ...
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 55/56)
Der nachhaltige Kohlebagger beim Deutschen energiepolitischen Herbst[147, 148, 149, 150, 151, 152]
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Demonstration Lützerath schützen – 1,5 Grad-Grenze einhalten! (Foto 56/56)
Am Horizont deutete sie sich an: die energiepolitische Götterdämmerung.[153] Denn: Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern![154, 155]