Tihange 2 – Abschalt Party
Datum: 2023/02/04 – Themenbereiche: Energie und Energiewende | Nahrung und Umwelt | Politik | Tiere und Umwelt
Anlässlich der endgültigen Abschaltung des belgischen Risse-Reaktors[1, 2, 3] Tihange 2[4, 5, 6, 7, 8, 9], lud der INITIATIVE 3 Rosen e.V.[10, 11, 12, 13] unter dem Motto Tihange zwei ... aus und vorbei[14] in's forum M[15, 16] der Mayersche Buchhandlung Aachen GmbH[17, 18, 19, 20, 21] ein, um diese Stilllegung des Block 2 gebührend zu feiern. Neben einigen Wortbeiträgen gab es ein Rahmenprogramm mit ausgestellten Unikaten des Atomenergie-Widerstandes und mehreren auflockernden Musikbeiträgen.
Nach dem Drei-Länder-Protest der 90 km langen Menschenkette Kettenreaktion Tihange[22, 23, 24, 25, 26] im Jahr 2017 mit gut 50.000 Teilnehmenden zwischen Aachen[27, 28, 29, 30, 31, 32] und Tihange und der Übergabe von über 500.000 Unterschriften der trinationalen Petition gegen das Wiederanfahren der Risse-Reaktoren[33] im Juli 2018 bei der Atomaufsichtsbehörde (FANC)[34, 35, 36, 37] in Brüssel[38, 39] sowie der Fahrraddemonstration Tour Becquerel[40, 41] u.a. im Jahr 2019 und zahllosen weiteren Protesten, ist hier nun ein wichtiger Teilerfolg im Kampf um die Überwindung[42, 43, 44, 45, 46, 47] der hochriskanten Kernenergie[48, 49, 50] zu vermelden.
Aktualisierung: Leider wurde relativ kurz nach dieser Abschalt Party aus politischen Gründen eine Laufzeitverlängerung der bestehenden Atommeiler beschlossen[51, 52, 53], so dass sich der reguläre Atomausstieg in Belgien weiter verzögert.
Teil 2: Hauptprogramm
Das Bühnenprogramm mit den gehaltenen Ansprachen
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 23/65)
Herbert Gilles (Vereinsvorsitzender INITIATIVE 3 Rosen e.V.)[54]
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 2/11)
Die kurze Eröffnung der Veranstaltung durch Herbert Gilles (Audio 2/11) [MP3]
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 24/65)
Hartmut Falter[55, 56, 57] (Hausherr des Abends)
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 3/11)
Hartmut Falter sprach über die Unterstützung des Atom-Widerstandes durch die Mayersche Buchhandlung (Audio 3/11) [MP3]
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 4/11)
Grüße von Herbert Gilles (Audio 4/11) [MP3]
Herbert Gilles sprach zu folgenden Themen:
- Zunächst stellte er sich kurz vor, bedankte sich bei allen Helfenden für das Fest, um danach weitere Redende und Anwesende vorzustellen und zu grüßen.
- Er kündigte Elisabeth Paul[58, 59, 60] an.
- Er grüßte die Anwesende Laura Postma.[61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70]
- Er begrüßte den ebenfalls anwesenden Thomas Griese.[71, 72, 73]
- Er grüßte die ebenfalls anwesenden Kreisvorstände von der ÖDP (Manuela Ripa[74, 75, 76, 77, 78, 79, 80, 81]) und den Grünen.
- Herbert Gilles schilderte die Überlegungen, die zur Ausrichtung dieser Abschalt Party geführt hatten, um die Erreichung eines Etappenziels des Atomausstiegs zu feiern.
- Er erwähnte, dass die INITIATIVE 3 Rosen sich – über ihre bisherige Arbeit gegen Kohle und Atom hinausgehend – nun verstärkt für die Umsetzung der Energiewende[82, 83, 84, 85, 86, 87, 88] einsetzen will, um die fossilen Energien überflüssig zu machen.
- Ergänzend übermittelte er liebe Grüße von Helmut Etschenberg [89, 90] und bat als nächste Rednerin Elisabeth Paul auf die Bühne.
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 25/65)
Elisabeth Paul (Städteregion Aachen[91, 92, 93, 94, 95, 96, 97])
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 5/11)
Elisabeth Paul skizzierte den Widerstand gegen die belgischen Atommeiler (Audio 5/11) [MP3]
Elisabeth Paul sprach zu folgenden Themen:
- Sie übermittelte die Grüße der Städteregion Aachen.
- Sie zeigte sich erfreut über die Abschaltung der Atommeiler Tihange 2 und Doel 3.[98, 99, 100, 101, 102]
- Sie würdigte die gemeinsame und parteiübergreifende Arbeit gegen die Atomenergie, die diese Teilerfolge möglich gemacht hat – was nun auch gefeiert werden soll.
- Sie berichtete von über 100 Kommunen und Gemeinden im Dreiländereck, die diesen Protest mittragen und dass hier die Politik, die Verwaltung und die Zivilgesellschaft wunderbar zusammenarbeiten.
- Elisabeth Paul erwähnte explizit die Arbeit von Helmut Etschenberg, der auf dem juristischen Wege massiv gegen Doel und Tihange gekämpft hatte.[103, 104, 105, 106] An den initiierten Rechtsverfahren hatte der anwesende Thomas Griese einen maßgeblichen Einfluss.
- Sie erinnerte an verschiedene Aktionen, wie die Menschenkette Kettenreaktion Tihange, die Fahrraddemonstration Tour Becquerel, die Anti-Atom-Schirm-Demo[107] sowie das Anti-Atom-Fußballspiel.[108, 109, 110, 111] Dies alles sensibilisierte die Menschen für das Thema und brachte sie bundesweit dazu, sich aufzulehnen und aktiv zu werden.
- Trotz aller alarmierenden Widerstände und Aktivitäten pro Atomkraft, gelte es heute zu feiern und am Thema weiter zu arbeiten, da die Atomkraft keine beherrschbare Technologie ist[112, 113] und die Endlager-Frage[114, 115, 116, 117, 118] sehr wahrscheinlich ungelöst bleiben wird. Ebenso sind die Folgen für die Natur und die Gesundheit der Menschen unkalkulierbar.[119, 120]
- Der Ukraine-Krieg zeigt zudem, welche Gefahren von der Atomtechnologie im Kontext von Krieg und Terrorismus ausgehen[121], welche sich nur durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien[122, 123, 124, 125, 126] eindämmen lassen.
- Daher gilt es das Erreichte zu feiern und gleichzeitig weiter am Thema dran zu bleiben.
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 26/65)
Blick in den recht gut gefüllten Saal
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 27/65)
Robert Borsch-Laaks[127] (Vereinsvorsitzender INITIATIVE 3 Rosen e.V.)
Eine schriftliche Zusammenfassung der Geschehnisse bis zum Januar 2023, mit vielen der im Vortrag angesprochenen Punkte, findet ihr hier.[128] Weitere Quellen stehen in der folgenden Zusammenfassung.
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 6/11)
Robert Borsch-Laaks zum Widerstand gegen und dem Weg aus der Kernenergie (Audio 6/11) [MP3]
Robert Borsch-Laaks sprach zu folgenden Themen:
- Er skizzierte wie es zu all den Devotionalien[129] des Atom-Widerstands[130] kam und dass diese am Infostand weiterhin erhältlich sind.
- In seinem Vortrag fasste er die wichtigsten Geschehnisse und Schritte[131] zusammen, die zum Abschalten der Risse-Reaktoren führten – ausgehend von der Petition gegen das Wiederanfahren der Atomreaktoren. (Hinweis: Es gab über die Jahre mehrere Petitionen, z.B. 2015[132] und 2016.[133])
- Grundlegend würdigte er den belgischen ursprünglichen Ausstiegsplan aus der Kernenergie[134], der ja zunächst auch umgesetzt wurde.
- Er erinnerte an die 2015 beschlossene 10-jährige Laufzeitverlängerung der beiden ältesten Atommeiler Doel 1 und 2[135], welche zu einer Klage von zwei belgischen Umweltverbänden führte – die nach dem Gang durch die Instanzen, am Ende zu einem Urteil des Europäischen Gerichtshof führten, dass für die Erteilung der Laufzeitverlängerung eine länderübergreifende Umweltverträglichkeitsprüfung zu erstellen sei.[136, 137, 138] Er wies auf die weitergehende Bedeutung des Urteils[139, 140, 141] hin.
- Robert Borsch-Laaks skizzierte den weitergehenden Betrieb der Atommeiler auch ohne UVP und die massenhaft eingereichten Einwände dagegen. Somit könne man postulieren, dass die Atommeiler nicht länger als bis 2025 laufen werden.
- Anschließend beschrieb er den Problemmeiler Tihange 1[142, 143, 144], aus dem u.a. täglich radioaktiv kontaminiertes Wasser leckt[145, 146] bis hin zur drohenden Gefahr einer Kernschmelze.[147, 148] In dem Kontext erinnerte er an die wertvolle Arbeit[149] des Journalisten Jürgen Döschner[150, 151], der nach seinen Veröffentlichungen – laut eigener Aussage – quasi nicht mehr beschäftigt wurde.[152, 153, 154]
- Er erläuterte, dass gegen Tihange 1 nicht geklagt wurde, weil das Verfahren gegen die Atommeiler in Doel schon lief. Die entstandenen Proteste begünstigten allerdings den Stimmungswandel, so dass die beiden Atomkraftwerksblöcke wohl nicht länger als bis 2025 laufen werden.
- Er leitete über zur Frage, was mit den beiden modernsten Blöcken in den beiden Kernkraftwerken geschehe und erinnerte an den Beschluss von 2020, alle Kernkraftwerke bis 2025 abzuschalten. Der Ukraine-Krieg und die Energiewende-Verhinderung der Konservativen haben den Fokus in der Diskussion wieder verschoben.[155, 156] (Hinweis 2024/07/14: Bezüglich der drohenden – und später beschlossenen – Laufzeitverlängerung organisierte der Initiative 3 Rosen e.V. kurzfristig eine Info-Veranstaltung.[157]) Er stellte klar, dass diese neue politische Ausrichtung von den Kernkraft-Betreibenden selber gar nicht gewünscht ist und belegte dies mit einer Aussage des Engie Electrabel S.A.-Chefs Thierry Saegeman, der sich selbst gegen eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke ausgesprochen hatte und für den Bau von Gaskraftwerken plädierte.[158] (Hinweis 2024/07/14: Außerdem zeigt sich aktuell, dass dieser Sinneswandel u.a. ganz schnöde, wirtschaftlich begründete Ursachen hat.[159])
- Robert Borsch-Laaks ergänzte im Kontext der diskutierten Laufzeitverlängerung eine Publikation der belgischen Atomaufsichtsbehörde FANC, die (wohl übersetzt) von zusätzlichen Verbesserungen, die nicht unbedingt erforderlich sind, aber die Sicherheit erhöhen sprach und stellte fest, dass dieser Aussage (die scheinbar kein Einzelfall ist) wohl ein logischer Widerspruch innewohnt.
- Er wies darauf hin, dass sämtliche Maßnahmen, die die Sicherheit der alten Kernreaktoren[160] verbessern, unbedingt umzusetzen sind.
- Anschließend berichtete er von dem Fragen aufwerfenden Deal zwischen Engie und dem Staat Belgien mitsamt einer neu zu gründenden Geselllschaft, um die ab 2026 weiter zu betreibenden Atommeiler zu finanzieren (übrigens auf der Basis eines nicht bindenden Vertrages![161])
- Bei einem vorsichtigen Blick in die Zukunft würdigte Robert Borsch-Laaks zunächst die bis 2025 abgeschalteten Kernreaktoren, was ein Verdienst der starken Protestbewegung ist. Die Abschaltung der laufzeitverlängerten neuen Atommeiler hängt weiterhin von der Protestbewegung und der nun zwingend erforderlichen länderübergreifenden Umweltverträglichkeitsprüfung ab. Daher fordere die Region Aachen einen Erörterungstermin. Immerhin koordiniere die neue Landesregierung NRW die Stellungnahmen zur genehmigten belgischen Laufzeitverlängerung[162, 163] – ein Engagement, welches die alte Landesregierung nicht zeigte. Er wünsche sich zudem unterstützende Stimmen unabhängiger, kritischer WissenschaftlerInnen[164], da er als studierter Physiker natürlich ungeeignet sei. Hierzu wünsche er sich die Neuauflage der vor einigen Jahren durchgeführten INRAG-Konferenz[165], mit dem Fokus auf die Beleuchtung der belgischen Rapporte, die die Laufzeitverlängerung begründeten.
- Abschließend verrechnete er die für die 10-jährige Laufzeitverlängerung angepeilten 20 Milliarden Euro mit der zu erwartenden Stromproduktion durch mit dieser Summe aufzustellende Windräder – was eindeutig zugusten der Windräder ausfiel! (Hinweis 2024/07/14: Außerdem zeigt sich im Sommer 2024, dass die konventionelle Energieproduktion die Energiewende torpediert[166] – ein lästiges Phänomen, welches wir in Deutschland aufgrund der ewig-gestrigen Kohle-Fixierung auch kennen[167, 168] und mit dem man bedeutend progressiver umgehen könnte![169])
- Humoristisch berichtete er, dass er schon vor 20 Jahren als selbständiger Sachverständiger seine eigene Altersversorgung in den Wind geschrieben habe – die beim derzeitigen Ausbau die erzeugte Stromproduktion noch einmal um den Faktor 3 steigern könne. Gerne könne er erneut die gleichen Berechnungen für die Photovoltaik durchführen – so dass der zukünftige Weg eigentlich klar sein sollte!
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 28/65)
Die widerständige Musik von Liedermacher Gerd Schinkel[170, 171, 172, 173, 174, 175, 176, 177] ...
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 29/65)
... gefiel den Feiernden.
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 7/11)
Gerd Schinkel spielte drei Lieder zum Atomwiderstand (Audio 7/11) [MP3]
Gerd Schinkel spielte aus seinem reichen Fundus folgende Lieder:
- Das Lied zum Test (Soundcheck)
- Tihange[178, 179]
- Laufzeitverlängerung[180, 181]
- Katastropheneinsatzplan[182, 183, 184]
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 30/65)
Peter Bastian (SofA Münster – Sofortiger Atomausstieg[185, 186, 187])
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 8/11)
Peter Bastian zur Situation deutscher Atomanlagen (Audio 8/11) [MP3]
Es wurde zu folgenden Themen gesprochen:
- Robert Borsch-Laaks lenkte den Fokus auf das noch zu diskutierende Thema der Laufzeitverlängerung und was damit einhergeht.
- Peter Bastian berichtete, dass mit Beginn des Ukraine-Krieges aus der Gaskrise eine Energiekrise geworden ist, die dann zur Stromkrise wurde. Als Katastrophe bewertete er die Einstufung der Kernenergie als nachhaltig[188, 189, 190] – diese Taxonomie-Umetikettierung[191, 192, 193, 194, 195] der unvermindert dreckigen Energieträger Atom und Gas[196, 197] sind nichts anderes als Greenwashing.[198, 199, 200, 201, 202, 203] Und aus dem Streckbetrieb wurde eine Laufzeitverlängerung. (Hinweis: Es ist zu betonen, dass dies zwei völlig unterschiedliche Vorgänge sind[204, 205, 206]: Beim Streckbetrieb werden die vorhandenen Ressourcen bis an den Rand ihrer Ausnutzbarkeit ausgebeutet. Bei der Laufzeitverlängerung müssen die Infrastruktur überarbeitet und gesichert werden sowie neue Rohstoffe vorbereitet und angeliefert werden.)
- Er wies darauf hin, dass bei nachlassendem Druck durch die Protestbewegung von den Parteien nichts zu erwarten sei, wie ja am Beispiel Lützerath[207, 208, 209] zu sehen war.
- Er betonte, dass die Konservativen mit ihrer ständigen Forderung der Laufzeitverlängerung[210, 211, 212, 213, 214] die roten Linien der Grünen platt walzen und die Protestbewegung selber aktiv werden muss.
- Er wies auf die beiden kaum diskutierten Anlagen hin: 1. Die Urananreicherungsanlage URENCO in Gronau[215, 216, 217], die als zweitgrößtes Unternehmen weltweit 10% der AKWs mit Kernbrennelementen versorgt und über den deutschen Atomausstieg hinaus betrieben werden wird[218, 219, 220, 221, 222, 223, 224] und die zudem ein internationales Unternehmen ist. Er kündigte hierzu massiven Druck (auch gegenüber den Grünen) an.
- 2. Die zweite Anlage ist die Brennelementefabrik in Lingen[225, 226, 227, 228], die – nachdem sie nur noch zu 40% ausgelastet war – nun als bisherige Betreiberin Framatome mit Rosatom[229, 230, 231] kooperiert.[232] Mit Beginn des Ukraine-Krieges wäre zu erwarten gewesen, dass Wirtschaftsminister Robert Habeck für diesen Deal die Reißleine zieht, was dieser aber nicht tat. Der Gewinn[233] aus dieser zukünftigen Zusammenarbeit in Deutschland, finanziere somit den russischen Angriffskrieg.
- Peter Bastian berichtete von Gesprächen mit dem niedersächsischen Umweltministerium, die bestätigen, dass der Rosatom-Deal zugelassen wird.
- Aufgrund dieser Mogelpackung, die eigentlich kein Atomausstieg ist, habe SofA Münster für den 15. April eine Demonstration bei der Brennelementefabrik in Lingen angemeldet[234, 235], die hoffentlich den geforderten vollständigen Atomausstieg bringe und die nicht die erste aufsehenerregende Aktion ist.
- Er wies darauf hin, dass weiterhin der Druck aufrecht erhalten bleiben muss, um den vollständigen deutschen Atomausstieg zu erwirken und vor allem auf die Wiedereinstiegsforderungen der Konservativen[236, 237] zu achten.
- Robert Borsch-Laaks berichtete von eigenen Gesprächen mit Aktiven über deren Aktionen gegen den bayrischen Streckbetriebs-Reaktor Isar 2.[238, 239, 240, 241]
- Er stellte klar, dass Isar 2 seine Brennelemente aus Kasachstan und Ostrussland beziehe[242] und dass der Weiterbetrieb unter diesen Bedingungen wohl keine geeignete Maßnahme gegen den Angriffskrieg von Putin sei.[243]
- Des weiteren berichtete er von seinem Besuch am Reaktor in Neckarwestheim und dessen massiven technischen Problemen.[244, 245, 246, 247]
- Zusammengefasst stellte er fest, dass sämtliche von ihnen Beiden angesprochene kerntechnische Anlagen mit technischen Problemen zu kämpfen haben und dass sogar ein Verwaltungsgerichtsurteil dies bagatellisierte.
- Er anerkannte die umfangreichen Sanierungsmaßnahmen der französischen Reaktoren und dass diese bis dahin konsequent abgeschaltet werden.[248, 249, 250, 251, 252, 253] Die seit 2009 ausgesetzten 10-jährigen Sicherheitsüberprüfungen in Deutschland[254, 255, 256] sind dagegen inakzeptabel.
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 31/65)
Politisches Kabarett von Josie Bockholt und Kurt Lennartz alias Muita Merda[257, 258, 259, 260]
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 9/11)
Atomkritisches gesungenes politisches Kabarett von Muita Merda (Audio 9/11) [MP3]
Josie Bockholt und Kurt Lennartz sangen aus ihrem Repertoire folgende Lieder:
- Wenn das Haar absteht[261]
- Atomlobby (Kontrafaktur[262] von Westerland[263, 264, 265, 266] von Die Ärzte[267, 268, 269])
- Domschatzwalzer[270]
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 32/65)
Während Robert Borsch-Laaks zum wichtigsten Teil des Abends überging, erläuterte Inge Gauglitz die besondere Bedeutung des ausgeschenkten Sekts.
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 10/11)
Inge Gauglitz zur besonderen Bedeutung des ausgeschenkten Sekts (Audio 10/11) [MP3]
Inge Gauglitz sprach zu folgenden Themen:
- Sie erinnerte an eine Demonstration, die anlässlich der Reaktorabschaltung von Tihange 2 und Doel 3 im Jahr 2014[271, 272, 273] durchgeführt wurde.
- Passend dazu wurde der Sekt Großer rissiger Reaktordruckbehälter getauft.
- Sie rief dazu auf, dies zum Anlass zu nehmen, sich weiterhin einzumischen und das vorhandene Wissen weiterzutragen gegen die verbreitete Gleichgültigkeit und Jene, die – sowohl mit Atom als auch mit den Fossilen Energien – damit das große Geschäft machen.
Hinweis: Außerdem ist ersichtlich, dass die Fokussierung auf die fossilen Energien auch in finanzieller Hinsicht zunehmend ein Schuss in den Ofen ist.[274]
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 33/65)
Dann gab es Sekt für Alle
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 34/65)
Gerd Schinkel spielte (nach dem intensiven Vortragsprogramm) zusammen mit seiner neuen musikalischen Partnerin Tomke Winterboer[275, 276] (unpolitische, aber nicht minder begeisternde) Good Time Music.
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 35/65)
Manuela Ripa
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Tihange 2 - Abschalt Party (Audio 11/11)
Manuela Ripa zum Widerstand gegen die zukunftslose Kernenergie (Audio 11/11) [MP3]
Manuela Ripa sprach zu folgenden Themen:
- Sie bedankte sich für das große Engagement bei allen Aktiven, was nicht minder wichtig ist als die politische Arbeit.
- Sie prangerte an, dass die Atomlobby[277, 278, 279] es über die Taxonomie-Debatte geschafft hat, das Stichwort Klimaneutralität in den öffentlichen Diskurs einzuschleusen[280, 281, 282, 283, 284, 285, 286] und es teilweise schafft, mit ihren vergifteten Argumenten, bei einigen der jungen Leute anzudocken.[287, 288]
- Sie spielte kurz an auf mögliche Gesundheitsgefahren durch die Kernenergie. (Hinweis: Dieses Thema wird seit Jahren kontrovers diskutiert. Objektiv betrachtet ist das Risiko im Umfeld eines Kernreaktors an Krebs zu erkranken, laut der bekannten Studienlage, nicht eindeutig belegbar.[289, 290, 291, 292, 293, 294])
- Manuela Ripa wies darauf hin, dass AKWs eine gefährliche und sehr teure Technologie sind[295, 296, 297, 298] und dass dieses Geld besser in die sauberen und sicheren Erneuerbaren Energien investiert ist.
- Sie erinnerte an die im letzten Dürresommer trockengelaufenen französischen Atommeiler. (Hinweis: Dies war zwar ein Grund, aber es war wie oben beschrieben nicht der alleinige Grund.)
- Abschließend ermutigte sie die Anwesenden – ergänzend zu ihrer persönlichen politischen Arbeit – sich auch weiterhin aktivistisch zu engagieren, um diese Technologie ohne Zukunft endlich zu überwinden.
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 36/65)
beets 'n' berries[299, 300, 301, 302] ließen es musikalisch krachen.
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 37/65)
Die Musik ging in die Beine
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 38/65)
Anti-Atom-Schirme als Geschenk für die tolle Musik
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Tihange 2 – Abschalt Party (Foto 39/65)
Als abschließendes Geschenk gab's den Jahreskalender 2023 LINDE BLEIBT