Email: Schule schwänzen für das Klima

Im Radio wurde dazu aufgerufen die persönliche Meinung zu den Fridays for Future-Schülerprotesten[1, 2] an die Sendung Ihre Meinung[3] mitzuteilen. Hier ist meine eingereichte Email an den WDR.
Im Zitat meine Email:
Subject: Kommentar Ihre Meinung zum Thema "Schule schwänzen für das Klima"
To: ihremeinung@wdr.de
Date: Wed, 10 Apr 2019 23:14:04
Hallo!
Sie haben im Radio dazu aufgerufen, Ihnen Kommentare zu senden, was ich hiermit gerne tue.
Zunächst einmal begrüße ich das unglaubliche Engagement der Schüler. Was mich neben den absolut unterirdischen Kommentaren aus Politik und Wirtschaft stört, ist der Begriff des "Schule schwänzens". In meiner Jugend hat man das assoziiert mit "keinen Bock haben". Aber genau darum geht es den Schülern NICHT. Auf der großen Demonstration am 15. März habe ich die Schüler hochgradig motiviert und engagiert erlebt.
Es mag sicher einige schwarze Schafe[4] unter den Demonstrierenden geben - eine solche Pauschalstigmatisierung kennt man aber wohl eher aus populistischen[5, 6] Kreisen. Im Gegenteil: Die Schüler gehören unbedingt gefördert und ausgezeichnet für demokratisches [7, 8, 9, 10]und gemeinwohles[11] Engagement. Das ist gelebte politische Partizipation[12, 13], wie sie die Schule konzeptionell nur in theoretisch abstrakter Form vermitteln kann und somit ein großer Zugewinn ihrer praktischen Ausbildung und daher genau KEIN "Schule schwänzen".
In einem Kommentar der "Tagesschau"[14, 15, 16, 17, 18, 19] wurde neulich der Begriff des "Klimaschwänzens"[20] genannt. Es ist völlig deplaziert, dass genau jene Politiker, die über Dekaden ihre Arbeit als "Volksvertreter"[21] nicht gemacht haben, den Schülern nun vorwerfen, sich vom Unterricht zu verdrücken. Jeder sollte zunächst vor seiner eigenen Tür kehren!
Mit freundlichen Grüßen
Bodo P. Schmitz
Aktualisierung 2020/10/18: Inzwischen gibt es einige Unterstützung für Fridays for Future durch Studien und juristische Einschätzungen.