Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik
Datum: 2024/04/06 – Themenbereiche: Nahrung und Umwelt | Politik
Nach einem im letzten Sommer getätigten Vorschlag der EU-Kommmission[1, 2, 3, 4] stimmte im Februar diesen Jahres das EU-Parlament für eine Lockerung der Kennzeichnungspflicht[5, 6, 7, 8] für Neue Genomische Verfahren (NGT).[9, 10] Da z.Zt. die Diskussion sehr kontrovers weiter geführt wird, ist nicht davon auszugehen, dass es noch vor der diesjährigen Europawahl[11, 12, 13, 14, 15] zu einer mehrheitsfähigen Einigung kommt, der der EU-Rat zustimmt. Das neu gegründete Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung[16, 17, 18] rief – nach dem Pressetermin vom letzten Monat – zur Demonstration Gehen gegen Gentechnik auf, um die Öffentlichkeit über diese Pläne zu informieren und um dagegen zu protestieren.[19, 20]
Demonstration
Der Protestzug durch die Stadt
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 18/70)
Die Demonstrierwilligen sammelten sich und ...
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... setzten sich mit schwerem Gerät ...
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... in Marsch.
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Der Protestzug der Engagierten
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 22/70)
Petra Graute-Hannen (von Lammertzhof GbR[21, 22, 23, 24, 25, 26]) weiß aus langjähriger Erfahrung: Saatgut (gehört) in Bauernhand.[27]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 23/70)
Patente auf Saatgut[28] wollen wir (nicht nur in Düsseldorf[29, 30, 31, 32, 33, 34, 35]) generell nicht haben![36]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 24/70)
Die das Anliegen des Gentechnik-Protests Unterstützenden der Baumschutzgruppe Düsseldorf[37, 38, 39, 40]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 25/70)
Je nach Kontext: Crisp(e)rCas[41, 42, 43, 44, 45, 46] macht keinen Spaß
Hinweis: Nur, um das an dieser Stelle einmal klarzustellen. Es geht hier nicht um eine irgendwie geartete Technik- und Fortschrittsfeindlichkeit. CRISPR/Cas an sich ist eine wunderbare Technik, die z.B. in der Medizin bei spezifischen Anwendungsszenarien (allerdings nicht bei allgemeinen Krankheiten) viel Potenzial bietet[47, 48, 49, 50] und dort unbedingt unterstützt gehört. Nur in Lebensmitteln hat sie nichts verloren!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 26/70)
Der Tiefenblick auf den Acker zur Saatgutvielfalt statt Gentech Einfalt? :-)
Hinweis: Die etablierten Umweltverbände warnen vor den möglichen negativen Einflüssen der Gentechnik auf die Biodiversität[51, 52, 53], während die Agrarforschung mal wieder keine Probleme sieht.[54, 55]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 27/70)
Die BürgerInnenstimme drückt das Anliegen eher salopp aus: Was wollen wir nicht? Gentechnich! [sic.][56]
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Statt Agrarwüsten besteht hier der Anspruch: Das Saatgut unserer Alten – wollen wir erhalten.[57, 58]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 29/70)
Einig war man sich in Düsseldorf: Gentechnik? Das geht echt nicht!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 30/70)
Auch nach Jahren kommt dieses Thema immer wieder als juristischer Zombie zurück. BäuerInnen forderten daher erneut: Kein Patent auf Leben[59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 66, 67, 68]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 31/70)
Ahl Kamelle[69, 70] kommen nicht nur in der Karnevalshochburg Düsseldorf äußerst schlecht an: Neue Gentechnik – alte Versprechen![71, 72, 73, 74, 75] Jan Pehrke vom Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) e.V.[76, 77, 78, 79, 80] kennt sich da aus.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 32/70)
Liebe statt Gentechnik!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 33/70)
Unser Agrarsystem ist eine Großbaustelle.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 34/70)
Wie die Themen zusammenhängen (hier die Ernährung und der Braunkohleausstieg[81, 82]) erschließt sich, wenn man sieht, wie im Rheinischen Braunkohlerevier[83] nach wie vor die unverzichtbaren Ackerflächen vernichtet werden.[84, 85] Und darauf sind verständlicherweise LandwirtInnen nicht gut zu sprechen!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 35/70)
Festgestellt wurde: Wer die Saat hat, hat das Sagen – Darum geht's!
Hinweis: Dies ist nicht nur der Titel eines Buchs[86, 87] von Anja Banzhaf[88, 89], sondern hat sich auch – wie vorhergesehen[90] – auf bittere Weise durch die BAYER/Monsanto-Fusionierung bewahrheitet.[91, 92] Dieser Trend der immer weitergehenden und gefährlichen Marktkonzentration[93, 94, 95, 96] läuft mitsamt den sicher kritikwürdigen Geschäften selbst bei globalen Krisen mit einem Gschmäckle[97, 98] weiter.[99, 100, 101]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 36/70)
Als erster Zwischenstopp stand das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW[102, 103, 104, 105, 106] im Stadttor[107, 108, 109] auf dem Programm.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 37/70)
Hier wehte nicht nur agrarpolitisch ein scharfer Seitenwind.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 38/70)
Zwischenansprache von Heinrich Hannen (Lammertzhof GbR)
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Audio 2/5)
Heinrich Hannen zu den Auswirkungen der Gentechnik auf die Landwirtschaft (Audio 2/5) [MP3]
Heinrich Hannen sprach zu folgenden Themen:
- Er stellte diesen Ort, das Landwirtschaftsministerium NRW und die zuständige Landwirtschaftministerin Silke Gorißen[110, 111, 112, 113, 114, 115] vor.
- Er lenkte den Blick auf die USA mit ihren über 20 Jahren Erfahrung im Bereich der Agrar-Gentechnik[116, 117, 118] und berichtete von den Interviews der Agrarjournalistin Marianne Landzettel.[119, 120, 121]
- Diese berichtete, dass laut den Aussagen der Agrarchemischen Konzerne die langfristige Ernährung der Menschheit ohne ihre chemischen Produkte nicht möglich sei. Der Biobauer Heinrich Hannen stellte klar, dass genau anders herum, der Anbau mit Agrarchemie und Kunstdünger die Ernährungssicherheit gefährdet, da diese Methode die Böden auslaugt.[122, 123] Zumal seit rund 50 Jahren klar ist, dass die Verfügbarkeit von Kunstdünger endlich ist. (Hinweis: Konkret geht es um das begrenzt vorhandene Element Phosphor, welches unterschiedlichen Schätzungen nach in ca. 50-100 Jahren zuneige geht, wenn es nicht recycled wird.[124, 125, 126])
- Er wies darauf hin, dass der Einsatz dieser Chemiekalien die Ausbreitung von Superunkräutern[127, 128] fördert, gegen die kein Herbizid mehr wirkt und dass diese auch schon in Deutschland verbreitet sind.[129, 130, 131, 132]
- Er berichtete von einer wissenschaftlichen Untersuchung in den USA, die bestätigt hat, dass während der Umstellungsphase die Erträge der ökologischen Landwirtschaft niedriger, anschließend aber vergleichbar sind. (Hinweis: Anderen Berichten nach scheinen die zu erwartenden Ertragseinbußen auch von der verwendeten Pflanzenart abzuhängen.[133, 134])
- Heinrich Hannen berichtete, dass der Bioanbau in Dürrejahren sogar besser[135] und der Anbau gentechnisch veränderten Pflanzen nicht ein einziges Mal erfolgreicher war. (Hinweis: Die Pflanzenforschung behauptet allerdings gegenteiliges.[136, 137]) Hinzu kommt, dass die Preise im gentechnischen Bereich für die Pestizide und das Saatgut so hoch und die Erträge am Markt so niedrig sind, dass sich dieses Wirtschaftsmodell nicht rentiert.[138, 139, 140] Er zitierte den Landwirt Tim Raile[141, 142], der schilderte, wie jedes außerordentliche Wetterereignis ihn an den Rand des Ruins bringt.
- Vor diesem Hintergrund appellierte er an die Landwirtschaftsministerin, das Gentechnikgesetz so zu belassen, wie es ist.
- Ergänzend warnte er davor, dass durch den unregulierten Gentechnikanbau sein Getreide kontanimiert werden könnte, so dass er dieses nicht mehr als Bioware verkaufen könne.
- Abschließend forderter er die Beibehaltung der Wahlfreiheit für die KundInnen, sich gentechnikfrei zu ernähren und den Erhalt des Vorsorgeprinzips.[143, 144, 145, 146, 147, 148, 149] Er kündigte an, der Agrarministerin Silke Gorißen das entsprechende Aktionsmaterial zukommen zu lassen und weiterhin die genannten Forderungen zu stellen.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 39/70)
Anschließend offerierte Heinrich Hannen entsprechendes Informationsmaterial.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 40/70)
Gemeinsam machten sich die AktivistInnen auf den Weg.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 41/70)
Mit viel Muskelkraft ging es am Landtag NRW[150, 151, 152, 153, 154, 155, 156, 157, 158] vorbei.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 42/70)
Auch den Rheinturm[159, 160, 161, 162, 163, 164] ließen sie links liegen.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 43/70)
Die Beantwortung der Frage, wo künftig die Neue Gentechnik reguliert wird, lässt Schlimmstes befürchten.
Hinweis: Faktisch herrscht in Europa Alarmstufe Rot[165] für das, was in den USA längst die bittere agrarchemische Realität ist.[166, 167, 168, 169]
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 44/70)
Aber Verdrängen ist auch keine Lösung des Problems!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 45/70)
Unglaubliche Dinge wurden an diesem Tag dokumentiert oder: Ohne Mampf kein Kampf!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 46/70)
Jan Pehrke vom Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) e.V. bei seiner Ansprache vor dem Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW[170, 171, 172, 173, 174, 175] (geleitet von Mona Neubaur[176, 177, 178, 179, 180])
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 47/70)
Erneut lud Gerhard Roth vom Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt (VEN) e.V.[181, 182, 183], Regionalgruppe Düsseldorf[184], die Anwesenden ein (passenderweise vor einem Plakat, welches eine Monokultur zeigte), ...
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 48/70)
... das Deutsche Volkslied[185, 186] Die Gedanken sind frei[187, 188, 189] in seiner Kontrafraktur[190, 191, 192] Unser Saatgut bleibt frei[193] ...
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 49/70)
... gemeinsam zu singen.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Audio 3/5)
Jan Pehrke zu den Schattenseiten und Desinformationen rund um die Gentechnik (Audio 3/5) [MP3]
Es wurde zu folgenden Themen gesprochen:
- Beate Petersen führte ins Thema ein.
- Jan Pehrke skizzierte die Entstehungsgeschichte des CBG e.V.[194] und kritisierte, dass Mona Neubaur leider keine Zeit hatte, um die gesammelten Unterschriften[195] entgegen zu nehmen.
- Er wies darauf hin, dass das Wirtschaftsministerium der neuen Gentechnik gegenüber aufgeschlossen sei[196] und er zitierte das Antwortschreiben auf die Anfrage zu einer Stellungnahme, die das bestätigte.
- Er erzählte, dass die BAYER AG an der Entwicklung einer Tomate mit erhöhtem Vitamin D-Gehalt arbeitet. (Hinweis 2024/05/28: Gerade erscheinen die Pressemeldungen, dass durch neue Kooperationen diese CRISPR-Tomate weiter voran getrieben werde[197, 198] – von den im Vorfeld geäußerten Kritikpunkten[199] ist nichts mehr zu lesen.)
- Jan Pehrke wies auf die von der BAYER AG immer wieder vorgetragenen gut abgehangenen Argumente für ihre Gentechnik als universeller Problemlöser für die Welternährung hin und dass sie nun auf den Zug Klimaschutz aufgesprungen sind und dass von diesen gemachten Versprechen seit der Einführung der Gentechnik nichts funktioniert hat.
- Nun werden Geschichten erzählt, dass man Nutzpflanzen mit der Gentechnik an den Klimawandel anpassen könne.[200, 201] Fakt aber ist, dass es noch keine einzige dürreresistente Genpflanze gibt und auch die Forscher davon abraten, da das genetische Merkmal Dürreresistenz sehr kompliziert[202] und nicht die einzige gewünschte angepasste Pflanzeneigenschaft ist[203] und sich keinesfalls auf einen einzigen Genabschnitt reduzieren lässt.[204] Selbst das Bundesamt für Naturschutz warnt vor (artfremden) Eingriffen, die den Stoffwechsel der Pflanze verändern könnten.[205, 206] Ein kritisches und sehr detailliertes Gutachten der französischen Lebensmittelbehörde wurde durch die Regierung unter Verschluss gehalten.[207]
- Er prangerte die politische Lobbyarbeit der BAYER AG[208, 209, 210, 211, 212] an und kritisierte, dass der Gesetzesvorschlag ganz im Interesse von BAYER formuliert ist (keine Kennzeichnungspfflicht, keine Kontrolle). Noch nicht so konkret sind wohl die Patentierungsvorstellungen ausformuliert. Im Bereich der Medizin zeigt sich aber, dass das große Geld mit patentierten Medikamenten statt mit den (überwiegend benötigten) Generika verdient wird.[213, 214, 215, 216]
- Er wies auf die Doppelmoral in der Diskussion hin zwischen den bei der Regulierungsdiskussion als ganz normale Pflanzen dargestellten Genpflanzen, die bei der Patentdiskussion als ganz besonders schützenswerte Erfindungen bezeichnet werden. (Hinweis: Hinzu kommt das technische Problem, das Eine vom Anderen eindeutig unterscheiden zu können.[217, 218]) Daher ist es wichtig, die Geschehnisse zu beobachten – auch wenn vor der Europawahl 2024 gesetzlich vermutlich nichts mehr geschehen wird – und den Druck auf die Politik zu erhöhen.
- Abschließend skizzierte Beate Petersen den weiteren Demonstrationsverlauf und Gerhard Roth sang gemeinsam mit den Protestierenden erneut sein umgetextetes Lied Unser Saatgut bleibt frei.
Kommentar 1: Inzwischen gibt es die ersten angeblich dürreresistenteren Genpflanzen.[219, 220] Allerdings hat es schon immer (sich wieder vermehrter Aufmerksamkeit erfreuende) besonders dürreresistente Alte Sorten[221] gegeben[222, 223], die man natürlich den Menschen zur Verfügung stellen muss, damit Diese sie anbauen können. Es lässt sich außerdem viel erreichen durch angepasste Anbaubedingungen[224] sowie durch die Zucht neuer Sorten mithilfe von Laboranalyse-Technologie, die dennoch ohne Gentechnik auskommt.[225] Hinzu kommt, dass auch die gentechnischen Wunderpflanzen nicht das zugrundeliegende Problem des fortschreitenden Klimawandels[226, 227, 228] lösen und somit die prekäre Situation der KleinbäuerInnen vor Ort nur verschlimmbessern können. Außerdem scheitert die Situation vor Ort oft ganz praktisch an den Möglichkeiten der Pflanzenbewässerung, so dass Projekte, die die technischen Rahmenbedingungen mittels Anlegung von Brunnen und Bewässerungsgräben zur optiomalen Wasserverteilung, dem Austausch von defekten Rohren, der Minimierung von Versickerungsverlusten[229, 230] durch oft einfache Geländeanpassungen, etc. wirksame (und häufig nicht besonders teure) Hilfen zur Selbsthilfe der armen Landbevölkerung sind.[231, 232] Darüber hinausgehend wurden in den letzten Jahren innovative technische Konzepte[233, 234, 235, 236, 237] entwickelt, die aufzeigen, dass die vermeintliche Lösung der Gentechnik vollkommen am eigentlichen Problem der Bewässerung in der Landwirtschaft vorbeigeht und somit bestenfalls eine Symptombekämpfung, aber keinesfalls eine wirkliche Lösung des zugrundeliegenden Problems darstellt!
Kommentar 2: Zunächst einmal ist festzustellen, dass die benötigte Menge vom Vitamin D3 in der menschlichen Ernährung gar nicht so eindeutig festzulegen ist. Zwischen Geschwurbel und seriöser Medizin finden sich allerlei Informationen dazu – in der gesamten Spannbreite von absolut tödlich bis hin zum Ratschlag, dieses sich tagtäglich als Präparat in rauhen Mengen in den Rachen zu stopfen. Die beiden extremen Empfehlungen sind sehr sicher als Schwachsinn einzustufen – was aber die richtige Dosis ist, scheint gar nicht so eindeutig zu sein, wie den recht unterschiedlichen Dosierungsempfehlungen zu entnehmen ist.[238, 239, 240] Dieses – je nach Jahreszeit und Wetter, sowie geographischer Lokation und individueller Lebens-, Gesundheits- und Alterssituation – sicher vorhandene Problem aber derart aufzublasen, dass man es nur mit Gentechnik lösen könne, lässt – wenn man sich die Kooperationen ansieht, die zu diesem neuen Produkt der Vitamin D-Tomate führen sollen – eher einen stark erhöhten Gehalt an Vitamin B[241, 242] vermuten. Zumal Ernährungsmängel sich in der Praxis selten auf einzelne Nährstoffe reduzieren lassen und ein solches Produkt keinesfalls ohne ärztlichen Ratschlag, also eigenmächtig entschieden auf den Ratschlag von Dr. Google[243, 244, 245] (bzw. Dr. Bayer) hin, konsumiert werden sollte. Richtig dosiert werden kann dieses Vitamin eh nur durch ein normiertes Präparat und es erscheint daher wenig plausibel anzunehmen, dass BAYER – um sich vor einer weiteren Klagewelle absichern zu wollen – diese hypothetische Vitamin D-Tomate entweder wirkungslos unterdosiert oder nur zusammen mit einem Beipackzettel[246, 247, 248, 249] zu verkaufen gedenkt.
Seit rund 4 Jahren sind Vitamin D-Pilze (üblicherweise Champignons) erhältlich[250], die durch eine kurzfristige UV-Bestrahlung zur massiven Vitamin D-Produktion angeregt werden. Dies lässt sich scheinbar auch mit bereits abgeernteten Pilzen von den KonsumentInnen durch einfache Sonneneinstrahlung selber bewerkstelligen[251, 252] und es gibt ernstzunehmende Hinweise darauf, dass dies sogar mit einigen anderen Lebensmitteln ebenfalls möglich ist.[253, 254] Für die privilegierten Länder gibt es gleich mehrere Hersteller, die Vitamin D-Präparate anbieten, die ihr Produkt aus Algen bzw. Flechten herstellen[255], so dass dies Veganer[256, 257, 258, 259]-tauglich auch ganz ohne Tierausbeutung zu konsumieren ist. Konkret handelt es sich hier um das vom menschlichen Körper ebenfalls zu metabolisierende pflanzliche Vitamin D2.
Fazit: Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass diese Vitamin D-Tomate in erster Linie BAYER selber nähren soll, da diese als ein hypothetisches Nahrungsergänzungsmittel für die KonsumentInnen keinen wirklichen Nutzen haben dürfte. Wenn die BAYER AG nun also behauptet, dass sie mit ihren Vitamin D-Tomaten die arme Weltbevölkerung gesund ernähren könne, dann ist das einfach sachlich falsch, da gerade die arme Weltbevölkerung sich diese Patent-Tomaten (so weit sie denn verfügbar wären) eh nicht leisten können wird (und diese eben nur einen Teilaspekt der Ernährungsmängel lösen könnte) – wie man ja an den sozialen Problemen sieht, die in armen Ländern entstehen, wenn dort die Agrar-Gentechnik eingeführt wird.[260, 261, 262] Zumal Tomaten als solche vermutlich nicht in allen armen Kulturkreisen ein verbreitetes Lebensmittel sein dürften, so dass extra für diese andere gentechnische Wunderpflanzen entwickelt werden müssten. Insgesamt ist es ein Skandal, dass hierzulande die VolksvertreterInnen[263] solche Schelmenstücke so unreflektiert unterstützen und die Unterprivilegierten dieser Welt somit in noch mehr Abhängigkeiten verstricken und daher in noch größeres Elend stürzen!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 50/70)
Der schwerwiegende PATENTE-Rucksack musste wieder verantwortungsvoll[264, 265, 266, 267, 268, 269] geschultert werden.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 51/70)
Hier wurde an diesem Tage widerständige Geschichte[270, 271, 272, 273, 274, 275] geschrieben.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 52/70)
So marschierten die Protestierenden die Rheinuferpromenade[276] entlang.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 53/70)
Anne Mommertz[277] vom Ernährungsrat Düsseldorf e.V.[278, 279] bei ihrer Ansprache am Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW[280, 281, 282, 283, 284, 285, 286, 287] (geleitet von Oliver Krischer[288, 289, 290, 291, 292, 293, 294, 295, 296])
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Audio 4/5)
Anne Mommertz zur Gefahr des neuen EU-Gentechnikgesetzes (Audio 4/5) [MP3]
Anne Mommertz sprach zu folgenden Themen:
- Sie berichtete vom bedingt erfolgreichen Versuch, Oliver Krischer zu erreichen, um ihm hier an dieser Stelle die Unterschriften übergeben zu können und dass er prinzipiell die Forderungen des Aktionsbündnis teilt.
- Sie ergänzte, dass auch der Bundesrat die Dringlichkeit der Forderungen erkannt hat.[297]
- Sie skizzierte das Arbeitsfeld des Ernährungsrat Düsseldorf und was es mit den roten Anzügen der AktivistInnen auf sich hat.
- Anne Mommertz verdeutlichte anhand eines 2010 getätigten Zitats von Monsanto[298, 299, 300, 301, 302, 303, 304, 305] den rücksichtslosen Umgang des Konzerns mit den LandwirtInnen.
- Sie thematisierte, wie gerade die Axt an das europäische Vorsorgeprinzip gelegt wird und dass es ein harter Kampf werden wird, dieses gegenüber den Konzerninteressen zu bewahren.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 54/70)
Die dem stürmischen Wetter geschuldet leicht derangierten Unterschriften-Postkarten mussten für die geplante Übergabe erst ein wenig aufgehübscht werden.
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 55/70)
NGT-GegnerInnen vor dem Umweltministerium NRW
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 56/70)
Die Runde der Protestierenden lauschte der Rede von Anne Mommertz
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 57/70)
Die Einstellung zum drohenden EU-Gentechnik-Gesetz war eindeutig!
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Aktionsbündnis gegen Gentechnik – Düsseldorf und Umgebung: Demonstration Gehen gegen Gentechnik (Foto 58/70)
Weiter ging's zur Abschlusskundgebung