99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle
Datum: 2022/07/19 – Themenbereiche: Energie und Energiewende | Nahrung und Umwelt | Politik | Tiere und Umwelt
Nach mehr als 8 Jahren Wald- und Dorfspaziergängen in kontinuierlicher Folge, führte der Naturführer und Waldpädagoge Michael Zobel[1, 2] zusammen mit der Ideengeberin Eva Töller eine Gruppe engagierter BraunkohlegegnerInnen durch den trotz Kohleausstiegsgeschwafel[3, 4] immer noch akut bedrohten[5, 6, 7, 8] Hambacher Wald.[9, 10, 11, 12, 13] In Zeiten des die Welt sprichwörtlich anzündenden Ukraine-Krieges[14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27] und der unvermindert fortschreitenden Klimakatastrophe[28, 29, 30] mitsamt der in diesem Kontext erneut geforderten (aufgrund der klimatoxischen, wirtschaftlichen und den Weltfrieden bedrohenden Auswirkungen) grundsätzlich indiskutablen Laufzeitverlängerung der fossilen Energiegewinnung[31, 32, 33], sind Proteste wie diese leider immer noch nötig um wichtige politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Konsequenzen und Veränderungen anzustoßen. Da mit dieser Aktionsform neben einem Kreis treuer und konsequenter Aktiver, gerade in der letzten Zeit kaum noch neue Menschen erreicht werden können und auch politisch nichts wesentliches verfängt sowie gewerkschaftliche Akteure ihre Belegschaft immer noch in die Vergangenheit statt in die Zukunft führen wollen, wird dies die vorerst letzte Waldführung in diesem Format gewesen sein, um Raum zu schaffen für neue Aktionsformen. Die Waldführung fand ihren emotionellen Höhepunkt an der Gedenkstätte[34] für Steffen Meyn[35, 36, 37, 38] – dem vor rund 4 Jahren im Kontext der inzwischen gerichtlich als illegal eingestuften Waldräumung[39, 40, 41, 42, 43, 44] tödlich verunglückten Journalisten, Aktivisten und Künstler.[45, 46, 47, 48]
Die juristische Aufarbeitung des Falls sowie die eventuelle Verurteilung der federführenden politischen Entscheidungsträger steht immer noch im Raum. Selbst die politische Immunität[49, 50, 51, 52, 53] darf keinen Schutz darstellen für interessengeleitete und kriminelle PolitikerInnen. Die Geschichte war wenigstens dahingehend gnädig als dass sie uns einen Kanzler erspart hat, mitsamt seines offensichtlich kriminellen Potenzials![54, 55, 56]
Unmittelbar anschließend an die Waldführung wurde Steffen Meyn bei einer Gedenkveranstaltung posthum geehrt und ausgezeichnet.[57, 58]
Ulla Kellerwessel hat eine Videoversion des Waldspaziergangs in drei Teilen gebaut.[59, 60, 61]
Kommentare:
- 2022/07/28: Lieber Bodo, wir sind gerade von unserem Kurzurlaub am Atlantik zurück und haben uns sehr, sehr gefreut über die 99. Waldspaziergang Galerie!!!! Danke dafür von Herzen! Es war echt besonders und das sieht man auch auf deinen Bildern. (Eva Töller)
- 2022/07/26: Moinsen Bodo, meinen Glückwunsch zu der wieder einmal sehr gelungenen Dokumentation. (Jörg Obergefell)
- 2022/07/26: Hallo Bodo, was soll ich noch sagen ? Komme von der Arbeit und schaue nach der Dusche auf meine Nachrichten. Und da sind sie wieder !!! Soll ich sagen / tolle Berichte / oder ehrliche und traurige Geschichte ? Bei einer guten Flasche Wein habe ich mir alle deine Foto-Berichte genau angeschaut und bin gedanklich wieder tief in die Vergangenheit geraten. Traurige Bilder, wie schon von mir in den 80er Jahren. Und doch voll professionell und spannend anzuschauen. Ich kann nur mein volles Lob an dich aussprechen. Top Arbeit ! Ich hoffe für dich, dass dein Einsatz für die Themen auch von den anderen Kollegen entsprechend gewürdigt wird. Weiter so ! (Michael Hündgen)
Hier könnte dein gemailter Kommentar stehen.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 1/40)
Die WaldbesucherInnen begutachteten den sprichwörtlich kasernierten Kohleausstieg[62, 63, 64, 65, 66, 67], ...
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 2/40)
... obwohl hier neben der Energiewende[68, 69, 70, 71, 72, 73, 74] nicht minder auch die Verkehrswende[75] konsequent vorangetrieben werden muss.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 3/40)
Für allgemein irritierende Erheiterung sorgte der nächste Scherz von RWE[76, 77], extra für diese Demonstration am vereinbarten Sammelpunkt eine provisorische Schranke mitsamt Flatterband zu installieren und diese Konstruktion von speziell hierfür abgestellten Secus bewachen zu lassen. Auch nach mehr als 8 Jahren Waldführungen ist scheinbar immer noch nicht vorgedrungen, dass bei diesen Demonstrationen niemand (im Gegensatz zur Energiemafia) hier irgend etwas zerstört!
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 4/40)
Musik von Frithjof Kuhlmann[78] (Parents for Future Wülfrath[79, 80])
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 1/11)
Frithjof Kuhlmann spielte den in der Friedensbewegung sehr populären Klassiker Bella Ciao[81, 82, 83] in einer Kontrafraktur[84] als Klimasong (Audio 1/11) [MP3]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 2/11)
Frithjof Kuhlmann spielte Stromanbieter (Audio 2/11) [MP3]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 3/11)
Frithjof Kuhlmann spielte Friday for Future[85, 86, 87, 88, 89, 90, 91] und die Politik als Kontrafraktur des Anti-Neue Rechte-Lieds[92, 93, 94] Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt[95, 96, 97, 98, 99] von Danger Dan[100, 101, 102, 103, 104, 105] (Audio 3/11) [MP3]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 4/11)
Frithjof Kuhlmann spielte Keiler (Audio 4/11) [MP3]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 5/40)
Alle wünschen sich Wald statt Kohle[106, 107]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 6/40)
Eva Töller und Michael Zobel begrüßten die BesucherInnen
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 7/40)
Andreas Büttgen[108] (Initiative Buirer für Buir[109, 110, 111, 112]) schilderte einige Fakten und Gedanken rund um den Fall Steffen Meyn.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 8/40)
Kalle wies auf die Demonstration RWE enteignen[113, 114, 115, 116, 117, 118, 119] hin.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 5/11)
Die Begrüßungsansprache (Audio 5/11) [MP3]
Es wurde zu folgenden Themen gesprochen:
- Eva Töller bedankte sich bei Frithjof Kuhlmann und begrüßte die TeilnehmerInnen.
- Michael Zobel wies auf die nun folgende 99. Führung hin.
- Eva zeigte sich berührt und kündigte den Besuch der Gedenkstätte für Steffen Meyn an.
- Sie rekapitulierte die bisherige Zeit und bedankte sich bei allen Aktiven des Kampfes gegen die Braunkohle.
- Michael wies auf das lächerliche Flatterband hin und sprach über die wichtigsten Punkte der Führung.
- Er erinnerte daran, dass ohne den Kampf der Hambacher Wald nicht im öffentlichen Bewußtsein[120, 121] verankert und schon längst gerodet wäre.
- Er sprach zur Motivation der Waldspaziergänge und dass nach dieser 99. Waldführung ein Schnitt gemacht würde zur neuen Ideensammlung.
- Wie bei jedem Sonntagsspaziergang fragte er nach dem/der jüngsten TeilnehmerIn.
- Eva begrüßte Antje Grothus[122, 123, 124, 125, 126, 127, 128, 129, 130], die sich mit viel Herzblut engagiert und wies auf die durch den Aktivismus entstandenen Freundschaften hin.
- Andreas Büttgen wies ebenfalls auf das von RWE installierte peinliche Flatterband hin.
- Er erinnerte an den Todesfall von Steffen Meyn. Zum Innehalten hat die Initiative Buirer für Buir den Arnoldus-Preis[131, 132] geschaffen, der nun anschließend an diese Waldführung posthum an Steffen Meyn verliehen werden soll.
- Sichtlich berührt schilderte er das Stimmungsbild kurz vor dem tödlichen Unfall von Steffen Meyn und seine damalige Vorahnung, dass ein Unglück passieren könnte. Er betonte die Dringlichkeit, durch diese Veranstaltung an den Menschen Steffen Meyn zu erinnern und auf das wichtige Thema insgesamt hinzuweisen – dies gelte ganz besonders im Kontext der totalen Zerstörung der Gegend und der insgesamt brennenden Welt.
- Er wies darauf hin, dass trotz aller Verluste es gelungen sei, den symbolisch so wichtigen Hambacher Wald zu retten und äußerte sein Bedauern über das Ende dieser Waldführungen sowie seinen Respekt und seine Dankbarkeit gegenüber der Arbeit von Michael Zobel und Eva Töller.
- Michael ergänzte, dass sie beide keineswegs verschwinden werden und es immer noch Führungen im Wald geben wird.
- Er äußerte seine Gedanken rund um die Laudatio der anschließenden Preisverleihung.
- Kalle wies auf die geplante Großdemonstration RWE enteignen in Köln am 27. August 2022 hin, da die Energieversorgung in BürgerInnenhand[133, 134] gehört, statt Profitinteressen zu gehorchen.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 9/40)
Blick in die Runde der Demonstrierenden bei der Begrüßungsansprache
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 10/40)
Trotz eines wirklich deprimierenden Themas humoristisch: Immer diese Vermummten! ;-)
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 11/40)
DeR WEg hin zu den Erneuerbaren Energien[135, 136, 137, 138, 139] kann so einfach sein:
Stromanbieter wechseln![140]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 12/40)
Der Marsch auf Wash...[141, 142, 143, 144] Marsch zum Hambacher Wald für Klima- und Umweltschutz
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 13/40)
Deja-vu-Erlebnisse nahe des einstigen Startplatzes der monatlichen Demonstrationen von Michael Zobel ...
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 14/40)
... und Einschätzungen dazu von Eva Töller
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 6/11)
Michael Zobel und Eva Töller berichteten Kurioses von der Manheimer Bürge. (Audio 6/11) [MP3]
Michael Zobel und Eva Töller sprachen zu folgenden Themen:
- Michael Zobel erinnerte an den ursprünglichen Startplatz der allmonatlichen Demonstrationen, den Parkplatz/Grillplatz an der Manheimer Bürge und rekapitulierte die Geschehnisse zum Rodungsstopp 2017[145, 146, 147] und welche kuriosen Folgen dies hatte.
- Eva Töller forderte eine Novellierung des Bergrechts[148, 149, 150], da dieses das Grundrecht bricht.
- Michael berichtete vom Waldbesuch des Pro-Kohle-MdL Guido van den Berg[151], mit dem trotz unvereinbarer Meinung wenigstens ein Gespräch in Gang kam. Er rekapitulierte weitere, teils verstörende Geschehnisse.
- Er wies darauf hin, dass der Hambacher Wald (so wie jeder andere Privatwald auch) jederzeit betreten werden darf.[152, 153, 154] Ihnen beiden geht es auch darum, den Menschen das Gebiet zu zeigen und sie ins (kontroverse) Gespräch und ans Nachdenken zu bringen. Zudem geht es darum, (von den Medien) geschürte Ängste abzubauen und Fehlinformationen zu widerlegen.
- Er berichtete von der Ermittlungskommission Hambach, die spektakuläre Zwischenfälle ermittelte und u.a. mit großem Einsatz einmal sein für eine Demonstration gemaltes Pappschild konfiszieren ließ!
- Eva ergänzte ihre Befürchtung, dass deren Aufgabe darin bestünde Daten und Gesichter zu sammeln. Sie wünschte sich, dass die Arbeiter und Gewerkschafter ins Boot geholt werden, da es keine Zukunft auf einem toten Planeten gibt.
- Michael berichtete von der Forderung des IGBCE-Chef Michael Vassiliadias[155, 156, 157, 158], den Kohleausstieg zurückzunehmen.[159]
- Er erinnerte kurz an die Räumung 2018[160], bei der die AktivistInnen quasi vor sich selbst beschützt werden sollten.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 15/40)
Antje Grothus, die Aktivistin, Petentin[161], Kohlekommissionarin[162, 163, 164, 165] und Hambachfrau betrachtete ihren Wald.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 16/40)
Eva Töller und Michael Zobel beim Zwischenstopp an der Wildschweinsuhle
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 7/11)
Michael Zobel und Eva Töller berichteten über den Hambacher Wald. (Audio 7/11) [MP3]
Eva Töller und Michael Zobel sprachen zu folgenden Themen:
- Eva Töller äußerte ihren Wunsch, wieder richtige Waldführungen durchführen zu können.
- Sie erinnerte an die ersten Waldführungen, die zu einer bezaubernden Teichfläche gingen und erinnerte daran, dass der Hambacher Wald schon damals als Stileichen-Hainbuchen-Maiglöckchen-Wald nach den FFH-Kriterien[166, 167] umgehend hätte unter Schutz gestellt werden müssen.
- Michael korrigierte die offiziell publizierten in Relation zu den wirklichen Größenangaben des Restwaldes, da umliegende Teilbereiche des öfteren nicht einberechnet werden. Er wies darauf hin, dass man die verbliebenen Waldstücke durch Aufforstung wieder miteinander vernetzen könne, um einen ordentlichen großen Wald aufzubauen.
- Er nannte exemplarisch einige Pflanzen- und Tierarten, die diesen Wald charakterisieren und erwähnte, dass die BiologInnen einiger Naturschutzverbände hier selbständig forschen und 142 geschütze Tierarten[168, 169, 170] im Hambacher Wald gefunden haben. RWE reagierte darauf mit der phantastisch anmutenden Umsiedelungsaktion zur Sophienhöhe.[171]
- Er berichtete von dem Skandal, dass RWE die Bruthöhlen der (geschützten) Fledermäuse mit Folien verklebte[172], um deren Nachwuchs zu unterbinden.
- Er schilderte, dass die Wildschweine im Wald keine Angst mehr vor den Menschen haben, da hier nicht gejagt wird. Dies kann man sehen an der Schweinesuhle und den Spuren, wo sie sich an den Bäumen reiben zur Körperpflege.
- Michael erinnerte daran, dass hier ein offenes Mikrofon sei für jedeN, der/die etwas sagen wolle.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 17/40)
Und weiter ging's ...
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 18/40)
... in Richtung ...
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 19/40)
... Mordor.[173, 174, 175]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 20/40)
In proaktiver Absprache mit den Secus ...
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 21/40)
... berichtete Michael Zobel von den Irrungen und Wirrungen der Braunkohleförderung.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 8/11)
Michael Zobel über die Rettung des Hambacher Waldes (Audio 8/11) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Er deutete das Thema der verlegten Autobahn A4[176] an und schilderte, warum er gerade Hausfriedensbruch[177, 178, 179, 180, 181, 182] begehen würde (wenn dies nicht mit den Secus abgesprochen wäre). Er erzählte von den Hunderten eingestellter und zurückgezogener Verfahren gegen die AktivistInnen[183] inklusive der Anzeige von RWE gegen ihn selbst.
- Er erzählte von den unglaublichen Geschichten des Rolf Martin Schmitz[184], der den Hambacher Wald 2018 für nicht zu retten erklärte.[185, 186, 187] (Dennoch steht dieser noch immer bis heute!)
- Er wies auf den katastrophalen Zustand des Waldes nahe der Abbruchkante[188] hin. Gleichzeitig finden sich Pionierbaumarten[189, 190, 191, 192], die die Regenerationsfähigkeit des Waldes aufzeigen.
- Voller Freude blickte er auf den gerichtlich verfügten Rodungsstopp zurück, der den Hambacher Wald aber nicht wirklich gerettet hat. Dazu muss weit mehr geschehen[193]: 1. das Tagebauvorfeld aufforsten, um den dahinter liegenden Wald zu schützen; 2. die verbliebenen Restflächen durch Aufforstung miteinander vernetzen; 3. die für die Räumung angelegten, hochgradig verdichteten Wege rückbauen; 4. möglich wäre die (von den Experten umstrittene) Bewässerung des Waldes[194]; 5. Rückkauf[195, 196, 197, 198] des Hambacher Waldes und dessen Überführung in Gemeingut. Weil nichts davon verwirklicht wird, ist jeglicher Absichtsbekundung nicht zu glauben und die Besetzung des Waldes weiterhin notwendig, um ihn zu schützen.
- Michael Zobel ging auf die Messungen des Prof. Dr. Pierre Ibisch[199] ein, der bis zu 25°C Temperaturunterschied zwischen Tagebau und Wald gemessen hatte. Zudem lebe der Wald vom (nun ausbleibenden) Niederschlagswasser und NICHT vom Grundwasser. Das Zerschneiden der oberen Bodenschichten durch den Tagebau verstärkt diesen Effekt noch. Somit könne RWE den Hambacher Wald los werden, ohne ihn (was politisch/gesellschaftlich ungünstig wäre) roden zu müssen.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 22/40)
Blick von Südwesten (auf Höhe des Hambacher Waldes) nach Südosten, wo sich zwischen den südlichen Ausläufern der Sophienhöhe und dem Gebiet nördlich der Hambachbahn[200] neue Bäume ausbreiteten.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 23/40)
Direkt auf dem an sich lebensfeindlichen Schutzwall siedelten sich Disteln als Bienenweide[201] an.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 24/40)
Mit gemeinschaftlicher Hilfe wurden alle Hürden genommen.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 25/40)
Michael Zobel und Eva Töller zeigten, wie nahe der Abbruchkante der Wald vertrocknet und gleichzeitig sich neue Pionierbaumarten ansiedeln.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 9/11)
Michael Zobel und Eva Töller zur Regeneration des Hambacher Waldes (Audio 9/11) [MP3]
Michael Zobel und Eva Töller sprachen zu folgenden Themen:
- Eine Teilnehmerin fragte nach den Auswirkungen des Sümpfens[202] auf das Grundwasser[203], die Michael Zobel umfangreich erläuterte. Zudem wies er auf den immensen Kühlwasserbedarf[204, 205, 206, 207] durch die Industrie[208, 209] hin, der in diesen trockenen Tagen[210, 211, 212, 213] politisch nicht wirklich infrage gestellt wird[214], während der/die BürgerIn angehalten wird, Wasser zu sparen.[215] (Ergänzung: Nicht wirklich zur Kenntnis genommen wird scheinbar, dass der Konflikt um das Trinkwasser zunehmend juristisch ausgefochten wird![216]) Passend dazu verlas er die Allgemeinverfügung der Stadt Köln zum Verbot der Wasserentnahme aus öffentlichen Gewässern[217] und kritisierte die gleichzeitige Genehmigung der Pipeline für die illusorischen Pläne der Flutung beider Tagebaue mit Rheinwasser[218, 219, 220] bis hin zu solch abstrusen Ideen, wie die mit dem Schiffshebewerk zum Höhenausgleich.[221] Er prangerte das Abpumpen wertvollsten Wassers an, welches durch die inzwischen erfolgte erneute Sümpfungsgenehmigung[222, 223] legalisierte wurde.
- Ein Teilnehmer nannte Zahlen des Fassungsvermögens der umliegenden Talsperren[224, 225] und setzte diese in Relation zum abgepumpten Wasser der Tagebaue.
- Eva Töller wies auf die öffentliche gesteigerte Sensibilisierung der Wasserproblematik hin und forderte erneut die Novellierung des Bergrechts sowie zeitgemäße Ideen des Umgangs mit dem Thema, statt die Lösung der Probleme immer in die Zukunft zu vertagen.
- Als einen konstruktiven Umgang mit dem Thema erinnerte sie an die Baumpflanzaktion AufBäumen[226, 227, 228, 229] 2018. Nach diesem Vorbild forderte sie, dem Wald eine Chance zu geben, sich selbst zu regenerieren.
- Michael legte dar, wie sich die Natur selbständig regenerieren kann und dass man sie einfach mal selber machen lassen soll. Er warnte davor, neue Baumplantagen anzulegen. Genau dies zeige der Hambacher Wald sehr prägnant auf.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 26/40)
Nahe des Gedenkortes für Steffen Meyn, an dem dieser tödlich verunglückte.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 27/40)
Michael Zobel hatte ein Buch mitgebracht über die Sonne, welches perfekt zum Charakter von Steffen Meyn passte, der sich selber den Alias Sonne[230] gegeben hatte und dies auch ausstrahlte.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 28/40)
Passend dazu hatte Eva Töller zum Gedenken an Steffen Meyn Sonnenblumen mitgebracht.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 10/11)
Michael Zobel sprach zum Fall Steffen Meyn (Audio 10/11) [MP3]
Michael Zobel sprach zu folgenden Themen:
- Michael Zobel rekapitulierte die Situation von 2014, die zur Idee der Waldführungen führte und schilderte die Motivation und Aktivitäten von Steffen Meyn. Dann bereitete er die TeilnehmerInnen auf den Besuch der Gedenkstätte vor.
- Er las aus dem Klappentext des Sonnen-Buchs vor, welches sehr schön das Gemüt von Steffen charakterisiert.
- Er erinnerte an den Twitternamen @Vergissmeynnicht, den sich Steffen kurz vor seinem tragischen Tod selber gegeben hatte und seine Pläne für einen Dokumentarfilm als Diplomarbeit. Er ergänzte ein Stimmungsbild seiner Eltern, die nicht locker lassen und Fragen stellen sowie kündigte einen sich gerade in Produktion befindlichen Film seiner Kommilitonen an.
- Michael schloss damit, dass der Kampf um den Hambacher Wald noch weitere, nicht so bekannte Opfer gefordert hat!
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 29/40)
An der Gedenkstätte für Steffen Meyn, mit dem Offenen Brief seiner Angehörigen[231, 232, 233, 234, 235, 236] ...
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 30/40)
... und dem Ölgemälde[237, 238, 239] von Saxana Schötschel.[240]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 31/40)
Impressionen aus dem Leben von Steffen Meyn
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 32/40)
Eva Töller arrangierte die Trauerblumen für Steffen Meyn.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 33/40)
In stillem Gedenken: Vergiss Meyn Nicht !
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 34/40)
Abschied nehmen
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 35/40)
Zum Gedenken der unbekannten und ungenannten weiteren Opfer dieses unsinnigen Polizeieinsatzes
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 36/40)
Dies alles war emotional aufwühlend!
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 37/40)
Aber der Hambi und der Widerstand leben und machen weiter, so lange bis das Kollektivversagen dieses politisch-industriellen Komplexes[241, 242, 243, 244, 245] endlich überwunden ist.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 38/40)
Denn es offenbart sich die Fortsetzung des grundlegenden Systemfehlers darin, wie dieser Tage damit begonnen wird, den Ukraine-Krieg dafür zu instrumentalisieren, um den nach langem Ringen im pseudo-demokratischen[246, 247, 248] Diskurs mit dem politisch-industriellen Filz endlich beschlossenen Kohleausstieg sprichwörtlich wieder zu verfeuern.[249, 250]
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 39/40)
Michael Zobel und Eva Töller an der Polizei-Autobahn A4
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Audio 11/11)
Michael Zobel und Eva Töller diskutierten mit den DemonstrationsteilnehmerInnen über verschiedene Aspekte des Klimaschutzes[251, 252, 253, 254, 255, 256, 257, 258] (Audio 11/11) [MP3]
Es wurden folgende Themen besprochen:
- Michael Zobel berichtete, welche Auswirkungen die von der Polizei bei der Räumung in den Wald getriebenen befestigten Wege haben und dass diese endlich rückgebaut werden müssen. (Somit beteiligte sich die Polizei an der Beschädigung des Hambacher Waldes!)
- Nach einigem spontanen Gedankenaustausch zwischen den DemonstrationsteilnehmerInnen äußerte Michael die Befürchtung, dass die neue Regierung[259, 260, 261, 262, 263, 264, 265, 266] im Herbst die Räumung von Lützerath[267, 268, 269] anordnen könnte. Er ergänzte den überraschenden Ratschlag des Bundestages, Lützerath nun doch stehen und die Kohle im Boden zu belassen[270, 271] – ohne dass hieraus politische Konsequenzen gezogen würden!
- Eva Töller zog die Parallele zur skandalösen Rodung des Dannenröder Waldes[272, 273], welche nicht minder den systemischen Fehler aufzeigt. Sie forderte eine Reduktion der Industrie und dass diese nachhaltiger[274, 275, 276] wird. Sie wünschte sich die großflächige Finanzierung der universitären Erforschung des Aufbaus und des Übergangs hin zu einer Postwachstumsgesellschaft.[277, 278, 279, 280]
- Sie beklagte die politischen Bremser[281, 282, 283, 284], betonte die Wichtigkeit des anhaltenden Protestes und forderte eine Neuberechnung des verbleibenden Kohlebedarfs bis 2030.[285, 286]
- Michael betonte die Wichtigkeit und Verantwortung der Politik, aber auch die Dringlichkeit des Drucks von der Straße und seine Hoffnung, dass die nachfolgende Generation die nötigen Veränderungen einleiten kann. Er ergänzte einige politische Stilblüten.
- Eine Teilnehmerin sah die Chance, die aktuelle Energiekrise als Chance zu begreifen.
- Michael wies darauf hin, dass die derzeit geäußerten Energiespartipps[286, 287] nur dazu da seien, um letzendlich den bisherigen klimatoxischen Lebensstil weiterführen zu können.
- Verschiedene Stimmen äußerten ihre Befürchtungen, dass die derzeitigen Katastrophen nicht dazu führen werden, die richtigen Schlüsse zu ziehen.
Nach einem kulinarischen Zwischenstopp mit Diskussionsmöglichkeit löste sich die Demonstration auf.
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99 Monate Sonntagsspaziergänge Wald statt Kohle (Foto 40/40)
Am Ende hatte alles seine bewährte Ordnung: Ein Secu arrangierte das lächerliche Flatterband neu, um den Hambacher Wald vor den WaldschützerInnen zu beschützen.