Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen!
Datum: 2023/08/27 – Themenbereiche: Energie und Energiewende | Nahrung und Umwelt | Politik | Tiere und Umwelt | Verkehr und Verkehrspolitik
Aus Anlass der diesjährigen 10. Vollversammlung der Zwischenstaatlichen Plattform für Biodiversität und Ökosystemleistung (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services, IPBES, auch Weltbiodiversitätsrat genannt)[1, 2, 3, 4, 5], rief die Extinction Rebellion[6] Ortsgruppe Bonn[7, 8, 9, 10, 11, 12] zu einer Demonstration auf, um die dringend nötige Ausrufung des Notstand Artensterben[13, 14] einzufordern. Unsere moderne Lebens- und Wirtschaftsweise führt dazu, dass faktisch pro Tag bis zu 150 Tier- und Pflanzenarten aussterben[15, 16, 17, 18, 19, 20, 21], was in letzter Konsequenz das Überleben der Menschheit gefährdet. In diesem Kontext forderten sie, den Straftatbestand des Ökozids[22, 23] ins Strafrecht einzuführen.[24, 25, 26, 27]
Kommentare:
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Prolog
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 1/96)
Es wäre ein großer Wurf für den Artenschutz[28, 29, 30, 31], wenn die Bundesregierung – bei aller Wertschätzung des 75-jährigen Grungesetzes[32, 33, 34] – ihrem Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung[35, 36, 37] nachkäme, in dem sie ein Ökozid-Gesetz schaffen und dieses als Verbrechen gegen die Menschlichkeit[38, 39, 40, 41, 42, 43] im Strafrecht listen würde.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 2/96)
Ein Teilgrund des täglichen Artenschwunds besteht in der industriell betriebenen konventionellen Landwirtschaft.[44, 45, 46, 47, 48, 49, 50]
Hinweis: Um den Gesetzgebungsprozess des Straftatbestandes Ökozid anzuschieben, kann man sich gerne an entsprechenden Petitionen beteiligen.[51, 52, 53]
Auftaktkundgebung
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 3/96)
Es versammelte sich eine Schar äußerst engagierter AktivistInnen, ...
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... die das Problem des Artenverlusts thematisierte.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 5/96)
Moderatorin Susie begrüßte die TeilnehmerInnen und leitete ins Thema ein.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Audio 1/15)
Susie zum Massenaussterben[54, 55, 56, 57, 58, 59] (Audio 1/15) [MP3]
Susie sprach zu folgenden Themen:
- Sie begrüßte die Anwesenden und wies darauf hin, dass die Wissenschaft das 6. große Massenaussterben ausgerufen hat.
- Sie wies auf die menschliche Übernutzung der natürlichen Ressourcen[60, 61, 62, 63, 64] hin, die zu Ernteausfällen und zerstörten Ökosystemen führt.
- Sie erinnerte daran, dass diesem täglichen Sterben in den letzten rund 30 Jahren etwa 75% der Insekten zum Opfer gefallen sind.[65, 66, 67, 68, 69, 70]
- Sie wies auf den in der Nähe tagenden Weltbiodiversitätsrat hin und dessen Bedeutung.
- Susie kritisierte die politische und mediale Ignoranz des Themas Artensterben. Außerdem störte sie, dass viele Punkte in der Abschlusserklärung der letztjährigen UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal, unklar formuliert sind und nur freiwillig gelten.[71, 72, 73, 74, 75, 76]
- Daher müsse der Druck auf die Bundesregierung erhöht werden, endlich tätig zu werden. Sie forderte einen BürgerInnenrat Massensterben aufhalten – Biodiversität retten ein.
- So wie inzwischen der Klimanotstand[77, 78, 79, 80, 81, 82, 83] ausgerufen wurde, so muss nun auch endlich der Fokus auf das Massenaussterben gerichtet werden.
Kommentar: Zwar gilt es inzwischen als wissenschaftlich bestätigt, dass die Dinosaurier nach dem Meteoriteneinschlag vor 66 Millionen Jahren ausgestorben sind – dennoch ist dies wohl nur die halbe Wahrheit: Nach der verheerenden Explosion des Einschlags, fand eine drastische Zunahme des Vulkanismus statt[84], der als Folge den Himmel verdunkelte und die Atmosphäre vergiftete, so dass es neben bedeutend weniger Sonnenlicht über lange Zeiträume Säure vom Himmel regnete und als Folge daraus, die Pflanzen und somit die in der Nahrungskette nachfolgenden Tiere gleichermaßen starben. Es war somit vermutlich die Kombination dieser beiden Ereignisse, die das Ende der Dinosaurier besiegelte. Abschließend geklärt ist das allerdings noch nicht. Als eine Folge des Einschlags veränderte sich wohl auch global der pH-Wert der Niederschläge[85], was dann ebenso das Aussterben der marinen Dinosaurier[86, 87, 88] erklären könnte. Viele Arten (aber nicht alle[89]) waren wohl Kaltblüter[90, 91, 92] und konnten sich nicht an das Kapriolen schlagende Klima[93] anpassen – zumal deren Nahrungsangebot eingebrochen sein dürfte.
So zeigt sich, dass hier viele Detailfragen noch nicht geklärt und noch einige Überraschungen zu erwarten sind. Es sei aber daran erinnert, dass die Dinosaurier nicht vollständig ausgestorben sind, wie man an ihren direkten Nachfahren, wie den Reptilien und den Vögeln sehen kann.[94, 95, 96] Als Folge dieser Naturkatastrophe jedenfalls konnten sich die bis dahin im Schatten der Giganten lebenden Säugetiere ausbreiten und weiterentwickeln[97, 98, 99, 100, 101, 102, 103], die letzlich zu uns Menschen geführt haben.
Dieses Wissen soll uns folgende Dinge lehren: 1. wie wertvoll das Geschenk des Lebens auf diesem wunderbaren Planeten ist, 2. dass wir sehr umsichtig mit diesem umgehen sollten, 3. dass unser Leben – gerade in diesen technologisch hochgerüsteten, aber sehr anfälligen Zeiten – auf sehr dünnem Eis liegt, denn solcherlei Naturkatastrophen gibt es noch immer und 4. dass wir Menschen ganz andere Aufgaben vor der Brust haben, als unsinnige Kriege zu führen und rücksichtslos unseren Egoismus auszuleben.
Es wäre die falsche Schlußfolgerung, in Anbetracht derlei Katastrophen, den Kopf in den Sand zu stecken oder dem hemmungslosen auto-destruktiven[104] Hedonismus[105, 106, 107] anheim zu fallen – sondern genau anders herum, sollten wir Menschen uns auf solche Szenarien vorbereiten, um unser Aller Überleben bestmöglich zu sichern. Dies wird allerdings nicht gegen, sondern nur mit der Natur gelingen!
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 6/96)
Anschließend spielte Frithjof Kuhlmann[108] (Parents for Future Wülfrath[109, 110]) einige Lieder.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Audio 2/15)
Frithjof Kuhlmann spielte mit Wenn jeder zuerst an sich selber denkt eine deut(sch)liche Kapitalismuskritik[111, 112, 113, 114, 115] (mit einem – von uns Menschen nach bestem Wissen und Gewissen gestaltbaren – offenem Ende). (Audio 2/15) [MP3]
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 7/96)
Als Kernpunkt des Protestes stand die Forderung nach der Schaffung eines Ökozid-Gesetzes[116, 117, 118, 119, 120, 121, 122] im Raum.
Kommentar: Zur Einführung in den Themenkomplex des Ökozids sind folgende Filme geeignet:
- Die Erdzerstörer[123, 124] (2019) zeichnet die Geschichte der erstaunlichen Industrialisierung nach, die uns allerdings zu den heutigen Problemen des Klimawandels[125, 126, 127] führte.
- Ökozid[128, 129, 130] (2020) beleuchtet in einem fiktiven Szenario (die Ex-Klimakanzlerin Angela Merkel[131, 132, 133, 134, 135] sitzt auf der Anklagebank) die Frage nach der Einklagbarkeit eines Rechts auf eine unversehrte Natur.
In diesem Kontext sind auch die derzeit anhängigen Klimaklagen[136, 137, 138, 139, 140] zu betrachten, die im Vergleich zu den unkalkulierbaren Folgekosten sowie der zu erwartenden Strafzahlungen aufgrund des staatlichen Verfehlens der Klimaziele, als geradezu lächerlich billig einzustufen sind. Wenn Finanzminister Christian Der Sparfuchs Lindner[141] – in seinem Freiheitstrauma gefangen – den überlebenswichtigen[142, 143, 144, 145, 146, 147] Klimaschutz[148, 149, 150, 151, 152] nun also genau dem radikalen freien Markt überlassen will, der uns in die Krise führte und diesen faktisch wegsperren wegsparen will, wird dies der (wirtschaftliche) Todesstoß eines Landes sein, welches sich – in jeglicher Realitätsferne – selber als weltweit führend ansieht. Dies wird – wenn die breite Masse der unzufriedenen BürgerInnen dies irgendwann durchschaut – nicht nur den Sozialen Frieden[153, 154, 155] in diesem Land gefährden und mehr noch als durch lästige #Klimakleber[156, 157, 158, 159, 160] zu sozialen Spannungen führen, die sich im schlimmsten Falle auch auf das Wohlbefinden der diesen Mist zu verantwortenden PolitikerInnen auswirken könnten. Von wirklich professionellen[161, 162] VolksvertreterInnen[163] darf hier wohl mehr Führung erwartet werden!
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 8/96)
Am Ende werden (nicht nur) in der Bundesauto Republik Deutschland[164, 165, 166] nicht nur die an der Windschutzscheibe klebenden Insekten[167] aussterben.
Kommentar: Bereits 1974 (also vor bald 50 Jahren!) wies der Künstler Franz Hohler[168, 169] in seinem Lied Der Weltuntergang[170, 171] auf die Bedeutung und die Folgen des Aussterbens einer unbedeutenden Käferart hin. Wer es lieber wissenschaftlich mag, dem/der sei das 1962 publizierte Sachbuch Der stumme Frühling (Silent Spring)[172, 173] der Biologin Rachel Carson[174, 175, 176, 177] ans Herz gelegt, welches als ein frühes und bedeutendes Werk der damals langsam entstehenden Umweltbewegung[178, 179, 180, 181, 182, 183, 184, 185], die Auswirkungen des (bis heute noch nicht abgeschafften) Pestizideinsatzes[186] thematisierte.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 9/96)
Die versammelten AktivistInnen lauschten den Reden bei der Auftaktkundgebung.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 10/96)
Ach ja, diese Jugend von heute ...[187, 188, 189]
Siehe auch:
- Aktionen / Fridays for Future Düsseldorf: Kundgebung Klimaziele abschaffen? NICHT MIT UNS! (2023)
- Aktionen / Fridays for Future Willich: Globaler Klimastreik #AlleFürsKlima (2021)
- Aktionen / Fridays for Future Düren: Europawahlen sind Klimawahlen! (2019)
- Aktionen / Demonstration: Fridays for Future Düsseldorf (2019)
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 11/96)
Eine bittere Bilanz: 85% DER FEUCHTGEBIETE VERLOREN!. Denn auch in diesen Biotopen gilt: ARTENVIELFALT SICHERT UNSER ÜBERLEBEN
Kommentar: Dieser dramatische Wert bezieht sich auf das hochindustrialisierte Land Deutschland.[190] Weltweit betrachtet sieht die Situation – wie man inzwischen weiß – bedeutend besser aus.[191] Aber im Kontext der Relevanz für die Artenvielfalt und das Klima[192, 193, 194], ist global wie lokal für den Erhalt sowie die Wiedervernässung der Moore, zweifelsfrei viel mehr zu tun.[195, 196] Vor allem der Unsinn mit der torfhaltigen Blumenerde muss endlich aufhören[197, 198, 199, 200, 201] – zumal es von keinem ausgeprägten Naturverständnis zeugt, wenn man für sein eigenes privates Naturerlebnis an anderer Stelle Natur zerstören lässt. Im Kontext der globalen Klimaschutz-Relevanz sowie dem eigenen Selbstschutz, sollte dem reichen Westen der Erhalt des weltweit größten Torfmoor-Gebietes im Kongo[202, 203, 204, 205] finanziell etwas wert sein, um dessen lukrative Zerstörung zu verhindern. Gleichzeitig ist es wichtig, den Menschen vor Ort eine wirtschaftliche Perspektive zu geben und neue Produkte zu entwickeln, die in der Paludikultur hergestellt und gehandelt werden können.[206, 207, 208]
Medientipp: Der Podcaster Tim Pritlove[209, 210, 211, 212, 213, 214] hat bereits 2016 ein sehr langes, aber beeindruckendes und tief in das Thema Moore, Paludikultur und das Klima[215] einführende Audio-Interview geführt.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 12/96)
Prof. Dr. Lisa Biber-Freudenberger[216, 217, 218] mit einem starken Plädoyer für den Schutz der Biodiversität
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Audio 3/15)
Lisa Biber-Freudenberger (Wir sind im 6. Massenaussterben) (Audio 3/15) [MP3]
Lisa Biber-Freudenberger sprach zu folgenden Themen:
- Sie stellte sich und ihr Arbeitsgebiet vor und wies auf die globale Bedeutung der Biodiversitätskrise sowie die hohe Aussterberate der Arten hin, die etwa gleich hoch wie (
Hinweis: bzw. bedeutend höher[219, 220, 221] als) die Rate während des Aussterbens der Dinosaurier ist. (Hinweis: Tatsächlich begann das Aussterben der Dinosaurier bereits lange vor dem Meteoriteneinschlag.[222, 223]) Beim aktuellen 6. Massenaussterben ist aber der Mensch verantwortlich. - Sie nannte weitere alarmierende statistische Zahlen der Beeinflussung der Natur durch den Menschen und erinnerte daran, dass wir – auch aus eigenem Interesse – dringend etwas tun müssen.
- Sie wies auf den Zusammenhang von Biodiversitätskrise und Klimakrise[224, 225, 226, 227, 228, 229, 230, 231] hin, was sich u.a. an den trockenen Wäldern in Deutschland[232, 233, 234, 235, 236, 237, 238, 239, 240] und an den verschwindenden Wäldern in den Tropen[241, 242] zeigt.
- Lisa Biber-Freudenberger wies darauf hin, dass der Biodiversitätsverlust im globalen Süden[243, 244, 245, 246, 247], mit dem Konsumverhalten des reichen Westens zusammenhängt. Daher ist es unerlässlich zusammenzuarbeiten und die beiden Krisen zusammen zu bekämpfen, da die Biodiversität unser Überleben sichert.[248, 249, 250, 251, 252, 253] Daher müssen wir dieses so wichtige Thema jetzt angehen und Diejenigen, die dessen Relevanz noch nicht begriffen haben, davon überzeugen, dass dieses Thema oberste Priorität hat.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 13/96)
Für nicht-deutschsprachige DemonstrationsteilnehmerInnen gab's eine englische Flüsterübersetzung.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 14/96)
Die Reden stießen auf große Zustimmung.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 15/96)
Noah (Fridays For Future Bonn[254, 255, 256, 257])
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Audio 4/15)
Noah über die Verbindung von Kolonialismus[258, 259, 260, 261], Biodiversitätskrise, Klimakrise und Kapitalismus (Audio 4/15) [MP3]
Noah sprach zu folgenden Themen:
- Sie nannte den enormen ökonomischen Wert der durch die Insekten erbrachten Bestäuberleistung (weltweit rund 150 Milliarden Euro[262, 263, 264, 265], davon 22 Milliarden Euro in Europa[266]) und erinnerte daran, dass stabile Ökosysteme nicht nur schöne Fotomotive sind, sondern der Ernährungssicherheit dienen.[267, 268]
- Sie nannte den Grund, warum dies beziffert wurde: der monetäre, der die Grundlage unserer Wirtschaftsweise ist!
- Sie legte dar, dass Natur heute immer noch als eine beherrschbare und maximal auszubeutende Ressource[269, 270] angesehen wird.
- Sie prangerte den kolonialen Wissenstransfer[271] und das hiervon geprägte Naturverständnis[272, 273, 274, 275, 276] an, welches unter dem Deckmantel des Naturschutzes indigene Menschen vertreibt.
- Noah stellte klar, dass die Idee des Naturschutzes keine weiße Erfindung ist, sondern von den BiPoC geprägt wurde, die sich auch hier gegen die weiße Überlegenheit wehren.[277, 278] Sie nannte einige Beispiele.
- Sie forderte Solidarität mit den Betroffenen ein und wies auf den Unterschied zwischen Klimaschutz und Klimagerechtigkeit[279] hin und das es darum geht, für den 2. Punkt zu kämpfen. (Hinweis: Der Aspekt der Klimagerechtigkeit beinhaltet den Klimaschutz.)
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 16/96)
Die Letzte Generation[280, 281, 282, 283, 284, 285, 286, 287, 288] (und die gesamte Klimaschutz-Bewegung) vermisst den Klimakanzler.[289, 290, 291, 292, 293]
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 17/96)
Leider sehr wahr ist, dass der Ukraine-Krieg nicht die einzige Kriegshandlung dieser Tage[294, 295, 296, 297, 298, 299, 300, 301] ist, ...
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 18/96)
... an denen Andere wiederum sehr gut verdienen[302, 303, 304] und bei deren fetten Geschäften man laut aufschreien[305, 306, 307, 308] muss.
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 19/96)
Robert Pauli[309] (Extinction Rebellion)
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Audio 5/15)
Robert Pauli zum menschlichen Naturverständnis (Audio 5/15) [MP3]
Robert Pauli sprach zu folgenden Themen:
- Er stellte sich vor und erläuterte, woher sein Interesse kommt, sich für die Natur und das Klima einzusetzen.
- Er äußerte sein Erstaunen über die langen Zeiträume der Evolution[310, 311, 312, 313] und zeigte sich schockiert darüber, wie schnell die Menschheit diese (Hinweis: und am Ende sich selber[314, 315, 316]) zerstört.
- Er wies auf die vielfach publizierte Prognose der FAO hin, dass die Welt ohne Kurskorrektur nur noch etwa 60 Ernten einfahren kann[317, 318] und äußerte sein Unverständnis darüber, diese natürliche Ressource zu zerstören. (Hinweis: Diese Aussage ist wohl eher eine unwissenschaftliche Zuschreibung.[319, 320] Es gilt allerdings zu bedenken, dass der dies klarstellende Bauer Willi wohl selber ein Agrarlobbyist ist[321, 322, 323, 324], der mit seinen sehr speziellen Methoden sehr spezielle Bilder kreiert. Es bedarf hier wohl beiderseits eines kritischen Blickes auf die Gesamtsituation und ändert nichts an der Tatsache, dass wir uns um unsere kaputten Böden[325, 326, 327, 328, 329] kümmern müssen – aber garantiert nicht derart, dass wir noch mehr Chemie darauf kippen.)
- Robert kritisierte den anthropozentrischen Irrglauben, im Mittelpunkt der Welt zu stehen[330, 331, 332, 333, 334], dessen Folgen uns nun dazu zwingen, den Notstand Artensterben auszurufen zu müssen. Er forderte die Bundesregierung auf, genau dies zu tun.
- Er wies darauf hin, dass selbst der ausgerufene Notstand Artensterben nicht ausreichen wird, ohne dass ein grundlegender Wandel weg vom Profitstreben einsetzen würde. Er wies auf die Dringlichkeit eines demütigen und genügsamen Selbstverständnisses als Alternative zum grenzenlosen Wachstumswahn hin und dass der Mensch nicht das Zentrum, sondern nur ein Teil des Ganzen ist.
- Er wies auf den bleibenden Schaden[335, 336, 337, 338, 339] (für uns Menschen) hin, den jede verlorene Art anrichtet.
Kommentar: Vielleicht hatte der Philosoph Francis Fukuyama[340, 341, 342, 343, 344] mit seiner Frage zum Ende der Geschichte[345, 346] auf einer noch dramatischeren Ebene doch Recht? Derzeit deutet alles darauf hin, dass die Menschheit im Wettstreit mit sich selber wohl das Ende der Evolution anstrebt und dabei versucht, selber auf Platz 1 der Roten Liste gefährdeter Arten[347, 348, 349, 350, 351, 352, 353] zu gelangen. Es scheint sein Schicksal zu sein, dass der Mensch – dank seines an sich faszinierenden Geistes[354, 355, 356, 357, 358] – zwar die Fähigkeit besitzt, in die Zukunft zu planen, aber zumeist nicht dazu in der Lage ist, die Folgen seines Handelns vollumfänglich zu bedenken (u.a. weil er nicht frei von persönlichen Interessen ist). Als ein Wesen, welches zwar in Kollektiven mit einer überschaubaren Anzahl an Individuen leben (und sich hier im Interesse des Kollektivs integrieren) kann[359, 360], ist er wohl unfähig dazu, sein Leben und sein Tun überregional, über einen gewissen Zeitraum hinaus und zum Wohle der gesamten Menschheit auszurichten.[361] Hinzu kommt der Steinzeittrieb, immer besser oder sexy sein zu müssen. Es fragt sich nur, vor wem man sich profilieren will, wenn die menschliche Population mittelfristig in einer nahezu vollständig ausgeplünderten Biosphäre, auf wenige Individuen zusammengebrochen sein wird? In einer solchen Welt sind persönliche Befindlichkeiten und Animositäten das Letzte, was der eigenen Existenz noch zuträglich ist! Vor dem Hintergrund der nicht wegzudiskutierenden wissenschaftlichen mittelfristigen Überlebens-Prognosen bewahrheiten sich zwei Dinge:
Die (zwar gefälschte, im Kern ihrer Aussage aber dennoch richtige) Weissagung der Cree[362, 363]:
Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.
Und der wohl bekannteste Witz der Umweltbewegung:
Treffen sich zwei Planeten, der eine ist krank. "Ich hab' Homo sapiens." "Keine Angst, das geht vorüber!"[364, 365]
Auf jeden Fall wird Homo sapiens sapiens noch den Nachweis erbringen müssen, dass er fähig dazu ist, aufrecht im Geiste wandeln zu können!
Oder wie es der Fernsehphysiker Prof. Dr. Harald Lesch[366, 367] mal passend formulierte:
Es ist eine unter Astronomen ungeklärte Frage, ob die Erde von intelligentem Leben bewohnt ist.
Mir persönlich hat es jedenfalls noch nie eingeleuchtet, warum sich etwas gönnen, stets umweltschädlich und/oder ungesund sein muss. Das geht auch anders! Und um wieder auf das Thema der Biodiversität zurückzukommen: Der Hinweis auf die schwarze Erde bezog sich auf den sehr guten Ratschlag, in der Pflanzenzucht die klimafreundliche Terra Preta[368, 369, 370, 371, 372, 373] einzusetzen und nicht darauf, global verbrannte Erde[374, 375] zu hinterlassen. Es war auch nicht gemeint – ohne die ökologischen Folgen zu bedenken[376, 377] – Schwarztorf[378, 379] im Ofen zu verheizen oder in der Pflanzenzucht zu verwenden (außer in speziellen wissenschaftlich begleiteten Paludikultur-Projekten direkt vor Ort[380, 381, 382, 383], die seit einigen Jahren erforschen, wie im Moor ökologische und ökonomische Interessen unter einen Hut zu bringen sind).
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 20/96)
In diesem Gesamtkontext sind die AktivistInnen unbedingt zu begreifen als REBEL for LIFE.[384]
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 21/96)
Denn UMWELT & MENSCHEN SIND KEIN KAPITAL (dafür bieten beide ein quasi unerschöpfliches POTENZIAL!)[385, 386, 387, 388, 389, 390, 391]
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 22/96)
Vor dem Hintergrund einer zwar gesellschaftlich und politisch akzeptierten, aber wissenschaftlich eindeutig als klimaschädlich belegten karnivoren Ernährungsweise[392, 393, 394, 395, 396, 397, 398, 399], kann es für ein gesundes Klima nur eine VEGAN[400, 401, 402, 403] future geben (In Kombination mit einem die Biodiversität fördernden Bioanbau.[404, 405, 406, 407, 408, 409, 410])
Kommentar: Wir erinnern uns an die 2013 hitzig geführte Debatte zur vorgeschlagenen Einführung eines Veggieday[411, 412, 413, 414], der von den beratungsresistenten GegnerInnen zu einem Fleischverbot aufgebläht wurde. Es sind üblicherweise die gleichen Akteure, die – vor dem Hintergrund der eindeutigen wissenschaftlichen Faktenlage – in populistischer[415] Manier (da sie ja keine belastbaren Fakten haben) vor einer Ökodiktatur warnen. Nun, es wird genau einer Solchen bedürfen, wenn wir – entgegen den ökologischen Rahmenbedingungen – hier die große (Grill)Party weiter feiern. Darüber hinaus stellt sich die Frage, was von einer Regierung zu halten ist, die sich – entgegen der bekannten wissenschaftlichen Faktenlage – von aufgekratzten WutbürgerInnen und PopulistInnen die Gesetze vorschreiben lassen? Diese die HetzerInnen hofierenden Schreihälse sind übrigens ziemlich übereinstimmend die gleichen, die davor warnen sich von der Letzten Generation die Gesetze vorschreiben zu lassen – obwohl Diese überhaupt nicht davon reden, sondern von den Regierenden lediglich einfordern, endlich die bestehenden Gesetze einzuhalten!
Ich wurde im Freundeskreis darauf hingewiesen, dass es medizinische Gründe geben könnte, die gegen eine vegane Ernährung sprechen. Nun, dann schlage ich die Ausgabe von Fleisch auf Rezept vor, nach einer eindeutigen medizinischen Diagnose – was für die Betroffenen den Vorteil hätte, den medizinischen Grund ihrer Probleme zu erfahren und diese abtrennen zu können von Vermutungen aus dem Bauch heraus.
Der – meist maximal auf der Höhe des Bauchnabels – geführte Diskurs über das nicht vorhandene Recht auf Fleisch (es gibt allerdings ein Menschenrecht auf angemessene Ernährung[416, 417, 418, 419, 420, 421, 422]) ist einfach nur lächerlich. So lächerlich, wie die gerade geführte high light Cannabis-Legalisierungs-Diskussion[423, 424, 425, 426, 427] – während es gleichzeitig gesellschaftlich und politisch akzeptiert ist, dass sich Jahr für Jahr tausende Menschen totsaufen oder ins Grab rauchen (und mit ihrem Verhalten ganz undemokratisch Andere schädigen) sowie mit ihrer Dauer-Grillerei ins Grab fressen (und dabei eben ihren Beitrag zur Zerstörung des Klimas leisten).
Wir erinnern uns außerdem: Es gab mal Zeiten, in denen wurde situativ angemessen und unmittelbar gehandelt: das FCKW-Verbot[428, 429, 430, 431, 432], das PCB-Verbot[433, 434, 435, 436, 437], die (hart umkämpfte[438]) Gurtpflicht[439], der verpflichtende Autokatalysator[440] und vor einigen Jahren das eingeführte Rauchverbot in Kneipen[441, 442] sind hierfür gute Beispiele. Und nach allen diesen neuen Freiheitsberaubungen Vorschriften ist – trotz großem Geschrei – weder die Wirtschaft zugrunde gegangen, noch das Abendland untergegangen. Welche PolitikerInnen (VolksvertreterInnen) haben heute noch genug Arsch in der Hose, um ihrem geleisteten Amtseid[443, 444] nachzukommen (Schaden vom deutschen Volke abzuwenden) und diese Dinge konsequent anzupacken – selbst wenn kleine, aber sehr laute Gruppierungen mit besonderen Interessen, sich beschweren? Die Natur selber ist übrigens der größte Ökodiktator und lässt nicht mit sich verhandeln. Entweder wir Menschen kapieren das endlich und handeln dementsprechend, oder wir werden gnadenlos und undemokratisch mit den Folgen unserer Realitätsverweigerung konfrontiert! Fridays for Future[445, 446, 447, 448, 449, 450, 451] hat absolut Recht mit der Aussage Es gibt kein Recht, das Klima/die Umwelt zu zerstören. Zumal es ja inzwischen das Menschenrecht auf eine gesunde/saubere Umwelt[452, 453, 454, 455, 456, 457, 458] gibt. Es ist also allerhöchste Zeit, dass die Politik endlich dementsprechend (d.h. im Kontext der Freiheit verantwortungsvoll[459, 460, 461]) handelt!
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 23/96)
Es läuft daher alles auf die grundlegende Entscheidung hinaus: KAPITALISMUS ODER ÜBERLEBEN?[462, 463, 464, 465, 466]
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 24/96)
Genau passend am brennenden Känguru[467] des Karnevalswagenbauers Jacques Tilly[468, 469, 470] spielte Frithjof Kuhlmann, vor dem Abmarsch der Demonstrierenden das Lied Oh, meine gute Erde!
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Audio 6/15)
Frithjof Kuhlmann spielte das kapitalismuskritische Lied Oh, meine gute Erde! (Audio 6/15) [MP3]
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Extinction Rebellion Bonn: Großdemonstration JETZT Notstand Artensterben ausrufen! (Foto 25/96)
Dann setzte sich der Protestmarsch in Bewegung.