Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt!
Datum: 2023/10/17 – Themenbereiche: Nahrung und Umwelt | Politik
Aktuell steht die Entscheidung zur EU-weiten Neuzulassung der Breitbandherbizid-Hauptkomponente Glyphosat an.[1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9] In der aktuellen Verhandlungsrunde wurde u.a. aufgrund der vorliegenden (agrarfreundlich lückenhaften[10]) unvollständigen Datenlage, die abschließende Entscheidung auf den nächsten Monat vertagt.[11, 12, 13, 14]
Ergänzend zu den emotional bewegenden Bildern der laufenden Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! mit Werken des argentinischen Fotografen Pablo Ernesto Piovano[15, 16, 17], hielt der Toxikologe[18, 19, 20] Dr. Peter Clausing[21, 22, 23] vom Pestizid Aktions-Netzwerk e.V. (PAN Germany)[24, 25, 26, 27, 28, 29, 30] seinen Vortrag Die Bewertungslü(g)cken der EU-Pestizid-Behörden anhand konkreter Beispiele, der die Giftigkeit von Glyphosat[31, 32, 33, 34, 35] und anderer exemplarischer Pestizide aufzeigte.
Kommentare:
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Wer Sklaverei erlebt hat, erkennt wie neue Formen der Sklaverei aussehen könnten. Ohne diese Erinnerung fällt man leicht auf dieses Gerede über Geistige Eigentumsrechte[36, 37, 38, 39, 40, 41] und neue Technologien[42, 43, 44, 45] herein. Wenn man schon mal versklavt und seiner Ressourcen und Kultur beraubt wurde, erkennt man sofort, wenn die neue Kolonisierung beginnt. (Vandana Shiva[46, 47, 48])
Wir müssen die Produkte, die unseren Planeten erhalten, günstiger machen als die, die ihn zerstören. (Frank Böttcher[49, 50, 51], Organisator Extremwetterkongress[52, 53, 54])
Kommentar: Vandana Shiva ist eine zeitgenössische Person, die durch ihre konsequenten Standpunkte polarisiert. Sicher ist es nicht angemessen, Menschen zu glorifizieren. Umgekehrt kann Kritik auch mal scharf formuliert sein.[55, 56] Allerdings sollte diese dann nicht minder faktentreu sein.[57, 58]
Siehe auch:
- Aktionen / 7. Saatgut-Festival Düsseldorf (2023)
- Aktionen / Fridays for Future Leverkusen und Coordination gegen BAYER-Gefahren: Demonstration und Kundgebung gegen die BAYER AG Hauptversammlung (2022)
- Aktionen / Woche der Nachhaltigkeit: Impulsvortrag von Valentin Thurn mit Podiumsdiskussion (2021)
- Aktionen / Kurzvortrag: Permakultur (2021)
- Aktionen / Coordination gegen BAYER-Gefahren: Jahrestagung (2019)
- Aktionen / Demonstration: Wir haben es satt! (2019)
- Aktionen / Protest gegen die Podiumsdiskussion mit Bayer-Chef Werner Baumann (2018)
- Aktionen / March against Monsanto, Bayer & BASF (2018)
Hinweis: Zum Themenbereich Gentechnik und Saatgut gibt es zahlreiche Filme.[59]
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 1/9)
Marius Stelzmann (Geschäftsführer vom Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V.[60, 61, 62, 63, 64]) führte ins Thema ein.
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 2/9)
Hubert Ostendorf[65, 66] (Ideengeber und Gründer der fiftyfifty-Galerie[67, 68, 69, 70]) schilderte die Historie und die aktuelle Situation des Sozialprojekts.
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Audio 1/3)
Die Einleitung von Marius Stelzmann und Hubert Ostendorf (Audio 1/3) [MP3]
Es wurde u.a. zu folgenden Themen gesprochen:
- Marius Stelzmann begrüßte die Anwesenden.
- Hubert Ostendorf schilderte sehr detailliert die Motivation und Aktivitäten des Sozialprojekts fiftyfifty und wie es dieses schafft, Obdachlose von der Straße in eigene Wohnungen zu bringen.[71, 72, 73, 74]
- Marius Stelzmann wies auf die anstehende Jahrestagung[75] der CBG hin, zum diesjährigen Thema Konzernmacht unter der Lupe.
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 3/9)
Ausliegendes Informationsmaterial mit Unterschriftenlisten
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 4/9)
Dr. Peter Clausing bei seinem sehr dichten Vortrag ...
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 5/9)
... und die recht überschaubare, aber sehr interessierte Zuhörerschaft ...
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 6/9)
... in den Räumen der fiftyfifty-Galerie
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 7/9)
Die alarmierende Faktenlage zu diesem Ackergift ...
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 8/9)
... legt als rational nachvollziehbare Folge, das endgültige Verbot nahe.
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Audio 2/3)
Der Vortrag von Dr. Peter Clausing (Audio 2/3) [MP3]
Kommentar: Dr. Peter Clausing legte in seinem Vortrag bestehende Unstimmigkeiten in der Bewertung und Zulassung des Ackergifts dar. Tatsächlich ist unabhängig eine neutrale und objektive Bewertung des Falls sehr schwierig bis unmöglich. Die Spannbreite der Meinungen reicht hier von den natürlich nicht neutralen Unbedenklichkeitsangaben des Herstellers[76] (der zudem nicht immer alle angeforderten Informationen einreichte[77], dies aber bagatellisierte) und ihn hofierende Behörden[78] (deren konzernwillige und antidemokratische[79, 80, 81] Verhaltensmuster wir schon aus anderen Themenbereichen kennen[82, 83]) über die um Objektivität ringende Presse[84, 85, 86], bis hin zu den kritisch bis ablehnend eingestellten Umwelt-Initiativen.[87, 88] Eine umfangreiche Einschätzung (ohne abschließendes Fazit, dafür aber mit einer deutlichen Warnung), findet ihr hier.[89] Im Kontext der alarmierenden Studien- und Faktenlage sowie des in der Europäischen Union gültigen Vorsorgeprinzips[90, 91, 92, 93, 94, 95, 96], ist ein endgültiges Verbot von Glyphosat daher dringend angezeigt.[97]
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Foto 9/9)
Marius Stelzmann moderierte die anschließende Diskussion und beendete die Veranstaltung.
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Vortragsabend Dr. Peter Clausing (PAN Germany) zur Fotoausstellung Glyphosat-Stopp jetzt! (Audio 3/3)
Die Fragerunde nach dem Vortrag (Audio 3/3) [MP3]
Es wurden folgende Fragen angesprochen:
- Ein Gast fragte bzgl. der juristischen Zuständigkeit, wenn die Regierung versagt. Peter Clausing berichtete vom unbefriedigenden Stand in der Sache der unterdrückten Studien und der Behörden-Anzeige bzgl. des Wissenschaftlichen Betruges bei der Neuzulassung von Glyphosat 2016.[98, 99]
- Peter Clausing erwähnte die Zuständigkeit der EU für die Zulassung der Pestizide[100, 101] und ich empfahl die Kooperation mit dem juristisch gut aufgestellten und sehr klagefreudigen Deutsche Umwelthilfe e.V.[102, 103, 104, 105, 106, 107]
- Eine Besucherin erkundigte sich nach evtl. vorhandenen Erkenntnissen zum Zusammenhang von Glyphosat und Milztumoren speziell bei Hunden.[108, 109]
- Es kam die Frage auf, nach den vorhandenen Alternativen zu Glyphosat[110, 111, 112, 113, 114, 115], gefolgt von einer Frage zur mechanischen Bodenbearbeitung mithilfe von Digitaltechnik.[116]
- Jan Pehrke sprach die unklare Situation eines geeigneten Glyphosat-Nachfolgers an und nannte den Unkrautvernichter Dicamba.[117, 118] Peter Clausing ergänzte, dass die Deutsche Bahn AG seit diesem Jahr auf den Einsatz von Glyphosat verzichtet[119] (was allerdings noch zu lösende Folgeprobleme mit dem Pflanzenwuchs verursacht[120, 121]).
- Die nächste Frage betraf das Thema der abnehmenden Bodenfruchtbarkeit.[122, 123, 124, 125, 126] (Hinweis: Die vielfach wiederholte FAO-Prognose zu den angeblich noch 60 Ernten ist allerdings wissenschaftlich falsch.) Peter Clausing ergänzte seine Erkenntnisse zur dringend benötigten Anpassung unserer Ernährung[127, 128, 129, 130, 131, 132, 133], wenn wir 11 Milliarden Menschen satt bekommen wollen.[134, 135] (Hinweis: Viele wertvolle Anregungen zur Lösung des globalen Ernährungsproblems, zeigt der Film 10 Milliarden – Wie werden wir alle satt?[136, 137, 138] von Valentin Thurn.[139, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 146, 147])
- Eine Besucherin legte dar, dass wir weniger ein Wissens- als ein Motivationsproblem haben sowie von der Politik und Wirtschaft abhängig sind. Ein Hörer ergänzte, dass schon eine kurzfristige Bio-Ernährung die Blutwerte verbessert.[148, 149]
- Ich ergänzte, dass heutzutage sogar den Nutztieren[150] Vitamin B12 künstlich zugesetzt werden muss.[151, 152] Peter Clausing verwies auf die Forschung und Publikationen der Veterinärmedizinerin Monika Krüger[153] zum Mikrobiom bei den Nutztieren.
- Als letzte Frage beleuchtete ein Besucher den Zusammenhang zwischen den in der Ausstellung portraitieren geschädigten Menschen und den durch das Pestizid nachgewiesenen Krankheiten.[154, 155, 156] In der Ausstellung ging es vielmehr darum, auf die Gesamtproblematik des Pestizideinsatzes hinzuweisen.
- Marius Stelzmann beendete die Diskussion mit abschließenden Hinweisen.
Kommentar: Das Herbizid Dicamba hat gegenüber Glyphosat durchaus einige Vorteile, ist aber aufgrund bestehender anderer Probleme keine wirkliche Alternative zu diesem Ackergift. Zwar ist es nicht bienen-toxisch, dafür tötet es aber Wasserpflanzen ab.[157, 158] Außerdem steht es (ebenso wie Glyphosat) im Verdacht, krebserregend zu sein. Und neben der problematischen Konzernabhängigkeit, vernichtet dieses durch Verdunstung bei heißem Wetter (womit ja klimawandel-bedingt[159, 160, 161, 162, 163, 164, 165, 166, 167] zunehmend zu rechnen ist) alles umliegende Nicht-Dicamba-resistente Saatgut. Daher ist dieses Mittel kein adäquater Nachfolger von Glyphosat.[168]