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In Zeiten des Klimawandels zeigt sich: Fleischkonsum tötet nicht nur Tiere |
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Wir können den Leuten nicht sagen, es gibt eine Klimakrise und sie gleichzeitig ermutigen, Produkte zu kaufen, die ein Teil der Ursache sind.
(Ziggy Klazes, Abgeordnete von GroenLinks Haarlem)
∞ 2022/09/10: Es geschehen doch noch Zeichen und Wunder: Als erste Stadt will Haarlem/NL[1] ab 2024 (was immer noch reichlich spät ist, aber einen großen symbolischen Wert hat) im öffentlichen Raum Fleischwerbung verbieten[2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9] (allerdings nur für jenes aus der Massentierhaltung[10, 11, 12, 13, 14, 15, 16]). Dies ist eine der nötigen Handlungen als Folge aus dem dort vor einigen Jahren ausgerufenen Klimanotfall, den die Stadtverwaltung sehr ernst nimmt. Natürlich gibt es wieder großes Geschrei: Von Bevormundung ist die Rede. Ja, das ist so. So wie hierzulande bevormundend der Katalysator[17, 18] eingeführt, die Gurtpflicht ausgerufen[19] und ein Rauchverbot in Kneipen verpflichtend[20, 21] wurde. Genau so darf man nicht bei rot über die Ampel fahren oder gehen. Allen diesen Einschränkungen gemeinsam ist, dass derlei Bevormundungen erwiesenermaßen Leben retten und dass trotzdem nicht die Welt/das Abendland untergeht! In Anbetracht der bekannten klimatischen Folgen der Fleischproduktion[22, 23] gilt dies nicht minder bei diesem Teilverbot.
Wir haben es jahrzehntelang mit Aufklärung, Einsicht und Selbstverantwortung probiert – und es hat nicht funktioniert. Wer nicht hören will, muss eben fühlen. Nicht minder undifferenziert sprechen Manche von einem Konsumverbot. Davon ist allerdings nicht die Rede – obwohl dies in Anbetracht des fortschreitenden Klimawandels[24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56] als hochgradig wirksame Maßnahme angezeigt wäre. Das dies dennoch nicht passiert ist, haben wir u.a. der von solchen Schreihälsen zwar angezweifelten, aber dennoch bestehenden Demokratie[57, 58, 59] zu verdanken. Womit wir zum nächsten Punkt in der Bewertung dieses Falles kommen, dem Einfluss der ach so demokratischen neoliberalen[60, 61] Dummschwätzer. Denn gerade sie, die so großen Wert auf eine irgendwie geartete Freiheit legen, haben offensichtlich nicht verstanden oder ignorieren schlichtweg die Einsicht, dass Freiheit eben kein Persilschein[62] für unregulierten Hedonismus[63, 64, 65] darstellt, sondern immer gepaart ist mit Verantwortung.[66, 67, 68] Eine verantwortungsvolle Freiheit bedeutet eben auch (obwohl man nahezu alles kann und darf), gewisse Dinge nicht zu tun – aus der Einsicht heraus, dass dies sehr unangenehme Folgen haben kann. Und blöderweise ist seit Jahrzehnten bekannt, dass dieser ungezügelte Fleischkonsum nicht nur die eigene Gesundheit ruinieren kann[69, 70], sondern nicht minder auch (wie oben angedeutet) das Weltklima[71] massiv schädigt. Wir erlebten in diesem Sommer hautnah, dass der Klimawandel eben nicht nur irgendwo auf der Welt geschieht (was schon schlimm genug ist). Inzwischen fliegt uns auch hierzulande das Klima um die Ohren – ohne dass dies breite Teile der Gesellschaft (zu der du, verehrtE LeserIn übrigens ebenfalls gehörst) mit dem eigenen Verhalten in Zusammenhang bringen. Noch immer geht hier die große Party weiter – obwohl ja jetzt angeblich nahezu jedes Unternehmen verantwortungsbewußt und nachhaltig[72, 73, 74] arbeitet. Da dies weder ein Problem mangelhaften Faktenwissens noch mangelhafter Medienpublikationen ist, bedarf es halt einer entsprechenden juristischen Regulierung. Und da ist ein solches Werbeverbot ein wichtiger und wegweisender erster Schritt. Es liegt an jeder/m KonsumentIn, wie es weiter geht. Aber eins ist sicher: In der alten Form kann es nicht weiter gehen, wenn wir als Menschheit die nächsten Jahrzehnte überleben wollen. Die Prognosen dazu sind aber alles andere als erfreulich.[75, 76, 77, 78, 79, 80] Daher ist ein solches Werbeverbot in dieser Form bei weitem nicht ausreichend.
Und dennoch geht das Getöse weiter:
Man könne den Menschen nicht vorschreiben, was gut für sie ist. Das ist wohl grundlegend richtig in einer Demokratie. Aber nicht weniger richtig in einer Vollständigen Demokratie[81, 82] ist aber auch: Es ist die primäre Aufgabe der Politik, Schaden von den Menschen abzuwenden.[83, 84] Und außerdem ist es in einer zerfallenden Welt mehr als überfällig, vorzugehen gegen unehrliche Werbung, so wie dies der Greenpeace Deutschland e.V. auch schon im Falle der Fleischwerbung gefordert hatte.[85, 86] Wenn diese Fleischwerbung ehrlich wäre[87, 88], könnte diese Freiheit akzeptabel sein. Aber eine Werbung, die suggeriert, dass alles in Ordnung ist mit den Produkten und gleichzeitig verschweigt, dass sie andernorts die Existenzgrundlage der Menschen zerstört[89, 90, 91, 92], muss entweder zur Ehrlichkeit verdonnert oder ganz verboten werden. Wie wenig allerdings das mit der ehrlichen Werbung in der Praxis funktioniert, kann man beispielsweise an den abschreckenden Fotos auf den Zigarettenpackungen[93, 94, 95, 96, 97] sehen. Trotz kleiner Erfolge[98] geben die Menschen viel Geld dafür aus, um sich die Gesundheit zu ruinieren.[99, 100, 101, 102, 103, 104, 105] Darüber hinausgehend spricht die Zigarettenwerbung immer noch nicht von der Abholzung der Regenwälder[106, 107, 108, 109, 110], von der Kinderarbeit auf den Tabakplantagen[111, 112, 113, 114, 115, 116, 117, 118] und von den vergifteten Menschen[119] vor Ort.
Es wird argumentiert, dass das Werbeverbot die hochgehaltene unternehmerische Freiheit[120, 121] tangieren könnte. Dass hiermit diejenige der Werbetreibenden gemeint ist, ist wenig schlüssig – da es noch jede Menge weitere überflüssige und lebensfeindliche Produkte gibt, die sich von diesen MärchenerzählerInnen bewerben lassen. Aber auch die Berufsfreiheit der Fleischmafia wird wohl kaum tangiert, da hier lediglich ein Werbeverbot, aber eben kein Berufsverbot und auch kein Konsumverbot angeordnet wird.
Weiter heisst es: Fleischesser würden durch das Werbeverbot stigmatisiert. Was ist das denn für eine Verdrehung der Tatsachen? Wer beim heutigen Erkenntnisstand der ökologischen Folgen des Fleischkonsums und bei der derzeitigen Situation des Weltklimas inkl. der zunehmenden Zahl der Klimaflüchtenden[122] immer noch Fleisch isst, der/die stigmatisiert sich in erster Linie selbst!
Nichtsdestotrotz bringen sich gleich die Schwurbler und echte Nazis in Stellung, um mal wieder mit ihrem bewährten Konzept der Hetze[123] Unmut zu verbreiten (die Konservativen unterstützen überraschenderweise den Vorstoß des Werbeverbots!) Von Grünen Khmer[124] und Diktatur[125, 126] ist da lautstark und provokant die Rede. Ok, mit dem Konzept der Diktatur kennen sich alte wie neue Faschisten ja bestens aus und sie sympathisieren bekanntermaßen sogar damit.[127] Jedenfalls ist nichts über demokratische Faschisten bekannt. Und dennoch liegen sie hier falsch, denn: Ein Diktator verbietet nahezu alles und beutet seine Untergebenen maximal zu seinem eigenen Vorteil aus. Und genau darum geht es hier nicht: Wie bereits erwähnt, ist der Fleischkonsum immer noch erlaubt. Er soll mit diesem Werbeverbot allerdings reduziert werden. Aber eben genau nicht, um den Untergebenen etwas vorzuenthalten oder gar um irgendwie die Meinungsfreiheit[128, 129, 130, 131] einzuschränken, sondern um die Menschen vor den Folgen des Klimawandels zu bewahren! Zudem ist der stattfindende Klimawandel keine Meinung, sondern er ist wissenschaftlich anerkannt nachgewiesen[132, 133, 134], basierend auf Fakten, Messwerten und mehrfach mit der Praxis abgeglichenen Klimamodellen![135, 136, 137, 138, 139, 140, 141, 142, 143, 144] Hier wird von den KritikerInnen also mal wieder vollkommener Unsinn ausgekübelt!
Die Grünen Khmer sind eine Verballhornung der politisch zwar konträr zu den Nazis, aber bei der Wahl der Mittel zur Unterdrückung doch wieder sehr verwandten maoistischen Roten Khmer.[145, 146] Dies wird dann zwar populistisch[147] eingängig, aber trotzdem falsch mit den Grünen[148, 149, 150, 151, 152] als einem irgendwie homogen gearteten[153, 154, 155] Klassenfeind[156, 157], der natürlich Schuld ist, zusammen gemischt (Übrigens: Das traditionelle kambodschanische grüne Khmer-Curry heißt hier symbolisch passend Amok[158] und es gibt auch eine vegane[159, 160, 161, 162] Variante[163] davon!) – inkl. des für die Freunde der Filterblasen[164] wunderbar geeigneten gleichlautenden Hass-Tags[165, 166], der hier mangels informativen Zugewinns nicht verlinkt zu werden braucht. (Dabei steht gerade den Nazis das Konzept des homogenen Volkes doch sehr nahe.) Sie begehen dabei allerdings (wie so oft) einen elementaren Denkfehler, auf den Prof. Dr. Harald Lesch[167, 168] bereits vor einiger Zeit hin wies in seiner Bemerkung, dass nicht die Grünen der größte Diktator sind, sondern die Natur selbst – mit der man nicht verhandeln könne. Denn diese konfrontiert uns (im Gegensatz zu diskussions- und kompromissbereiten PolitikerInnen – zumindest Jenen aus dem demokratischen Spektrum) unmissverständlich und emotionslos mit den Konsequenzen unseres Tuns. Wir können uns also (nur noch wenige Zeit) überlegen, ob wir diese ungezügelte Freiheit weiter ausleben oder ob wir längerfristig überleben wollen. Die Zukunft der Menschheit liegt (neben u.a. friedens- und verkehrspolitischen nicht minder unaufschiebbaren Entscheidungen) wortwörtlich auf unseren Tellern!
Dieser Aufschrei offenbart aber auch die Mentalität der heutigen Gesellschaft, die neben ihrer vollkommen überzogenen Anspruchshaltung (So gibt es zwar ein Menschenrecht auf angemessene Ernährung[169, 170, 171, 172, 173, 174, 175], aber kein Recht auf Fleisch!) offenbar immer noch nicht begriffen hat, was es geschlagen hat. Genau so, wie bekannt ist, dass unser Reiseverhalten absolut klimatoxisch ist, wird unvermindert in den Urlaub geflogen oder es werden Kreuzfahrten gebucht und unanständig große Autos[176] gefahren. Stellt man diese Konsumenten zur Rede, sind natürlich immer die Anderen Schuld. Vor diesem Hintergrund ist nicht minder konsequent, dass neben dem Klimakiller Fleisch zeitgleich in Haarlem weitere Klimaschädlinge aus der öffentlichen Werbung verschwinden sollen: Urlaubsflüge, fossile Brennstoffe und Autos mit Verbrennermotor. Denn auch hier funktioniert das mit der Einsicht nicht und auch hier sind immer ausweichend die Anderen Schuld.
Da es sich zeigt, dass breite Teile der Gesellschaft irgendetwas an der Sache mit der Demokratie und der Freiheit missverstanden haben, ist es in der derzeitigen globalen Situation doch sehr zu hoffen, dass diesem Vorbild viele weitere Städte und Länder folgen werden – wenn wir uns als Menschheit dazu durchringen können (was sehr zu hoffen ist), über Sprechblasen hinausgehend, konkret unsere Existenzgrundlage retten zu wollen. Es ist wohl mal wieder eine Zeit, in der sich alles ändern muss, damit alles so bleibt, wie es ist.[177, 178] Diese Erkenntnis zu missachten oder sie gar den Populisten und Nationalisten[179, 180] zu überlassen, kann (und wird) politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich und ökologisch nur in die Katastrophe führen!∞
Genau am richtigen Ort wurde bereits 2016 festgestellt: FLEISCHKONSUM tötet nicht nur TIERE!Aktualisierung 2022/09/14: Im Land der (Tierqual)Fleischkultur Frankreich[181, 182] kondensieren sich gerade all die selbstgemachten Krisen unserer Zeit hin zur Möglichkeit, die eigene Fleischeslust zu hinterfragen[183] – während die Agrarpolitik hierzulande weiterhin die Realität verleugnet[184] (Am deutschen Wesen mag das Klima verwesen?[185, 186, 187]). Dort entwickelt sich zur Zeit ein Engpass der in Qualzucht[188, 189] produzierten Gänsestopfleber[190, 191, 192] (die immerhin in Deutschland verboten ist). Ob hier nun ein konstruktiver Lernprozess einsetzen mag, der endlich die Beendigung des Kulturguts Tierausbeutung[193] einläuten wird?
Einmal mehr bestätigen sich in Anbetrachte der lokalen wie globalen Bedrohungen, die bekannten Bauch-Weisheiten:
Die Lage ist hoffnungslos, aber nicht ernst.[194, 195]
Du hast keine Chance, darum nutze sie.[196]